Eigentlich ist es nichts Außergewöhnliches, dass ein Toro Rosso auf der Geraden schneller fährt als ein Red Bull. Neweys Autos sind prinzipiell nicht auf Topspeed ausgelegt. In der Vergangenheit war es oftmals die Getriebeabstufung in Verbindung mit dem aerodynamischen Konzept, was Red Bull Topspeed kostete. Doch den Tauschhandel ging Newey gerne ein, bekam er dafür Abtrieb und Beschleunigung.

In diesem Jahr ist der Red Bull auf der Geschwindigkeitsskala wieder in gewohnten Regionen zu finden - hinten. Weil andere Renault-Teams - vor allem Toro Rosso - meist schneller auf der Geraden sind, halten einige die extreme Kritik von Red Bull an Motorenpartner Renault übertrieben. Schließlich schaffen es andere Teams mit dem gleichen Motor schneller auf der Geraden zu fahren.

Toro Rossos Technikdirektor James Key schränkt jedoch ein: "Um ganz ehrlich zu sein: Bislang haben wir es noch nicht geschafft, mehr Abtrieb vom Heckflügel zu gewinnen. Wir hatten einfach wenig Luftwiderstand vom Heckflügel, das hat geholfen." Der alleinige Grund sei das aber nicht. "Es ist stark von der Design-Philosophie abhängig. Wir hatten da schon immer eine gewisse Effizienz, das war auch schon vor diesem Reglement so."

Nachdem bei den Wintertestfahrten klar wurde, dass Renault deutlich hinterherhinkt, habe Toro Rosso zusätzlich Augenmerk darauf gelegt, den Luftwiderstand zu senken. "Das war die einzige Sache, die wir auf Chassis-Seite diesbezüglich machen konnten", so Key.