Schon länger liegt die Idee im Raum, die Reifen in der Formel 1 auf 18-Zoll-Räder umzustellen. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung erfolgt beim zweitägigen Test in Silverstone. Pirelli wird am Dienstag und Mittwoch nach dem Großbritannien GP den Lotus E22 mit 18-Zoll- Demonstrationsreifen ausstatten. Seit dem F1-Einstieg macht sich der Reifenhersteller für dieses Konzept stark, weil man die Informationen aus der Formel 1 in die Serienreifen einfließen lassen könnte.

Andere haben Sprung längst gewagt

"Der 13-Zoll-Reifen ist im täglichen Gebrauch nicht mehr relevant, denn jedes Serienauto besitzt dieser Tage 18-Zoll-Reifen. Während die Umstellung für die Formel 1 ein immenser Schritt wäre, haben andere Rennserien diesen Sprung längst gewagt", erklärte Motorsportdirektor Paul Hembery und spielte dabei auf Rennserien wie die Formel E an. Nichtsdestotrotz will Pirelli die Verantwortlichen zu nichts drängen. "Wir möchten betonen, dass wir nicht aktiv zu diesem Schritt drängen", so Hembery.

Trotzdem erhofft sich Pirelli durch den Test in Silverstone einen Push in den Diskussionen rund um die Zukunft der Formel 1. "Bisher wurde immer nur darüber geredet, aber keiner hatte ein Bild vor Augen. Niemand wusste wie diese Reifen an einem F1-Auto aussehen würden. Das soll sich jetzt ändern", betonte Hembery. Dem Reifenhersteller geht es momentan nur um den neuen Look. "Die Reifen, die beim Test eingesetzt werden, sind dazu da, um eine Ästhetik zu vermitteln und nicht um mit Performance zu überzeugen", sagte Pirellis Entwicklungschef Maurizio Boiocchi.

"Wenn es benötigt wird, können wir innerhalb von Monaten produktionsfertige Testreifen liefern. Jetzt sind wir erstmal gespannt wie die Reaktionen ausfallen werden", fuhr er fort. Derart nach vorne preschen, wollte Hembery abseits des Großbritannien GP noch nicht. "Die Teams und Fahrer sollen sich erst einmal ein Bild von den 18-Zoll-Reifen machen. In den Regeln ist nichts vorgesehen, daher wird es in den nächsten zwei, drei Jahren sicherlich auch keine Umstellung geben", meinte Hembery.