Keine große Überraschung in Silverstone: Das Mercedes-Duo Nico Rosberg/Lewis Hamilton dominierte die beiden Trainings zum Großen Preis von Großbritannien nach Belieben. Unmittelbar dahinter deutet sich ein spannendes Duell an. Die Protagonisten: Ferrari in Form von Fernando Alonso und Red Bull. Der Spanier war in beiden Sessions knapp schneller als Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel. Im teaminternen Duell der Bullen hatte wieder einmal Ricciardo die Nase vor seinem Weltmeister-Teamkollegen.

Vettel wirkte nach den Plätzen sechs und fünf zum Auftakt noch nicht ganz glücklich mit der Performance des RB10-Boliden. "Ich wünsche mir, dass wir das Auto noch etwas mehr in den Griff bekommen", so der Heppenheimer, der am Donnerstag seinen 27-Geburtstag gefeiert hatte. "Natürlich hätte ich lieber zuhause ein bisschen gefeiert, aber in dem Alter ist das auch nicht mehr so wichtig. Das war ein ganz normaler Arbeitstag an der Strecke."

Bei Red Bull lief noch nicht alles rund am Freitag, Foto: Sutton
Bei Red Bull lief noch nicht alles rund am Freitag, Foto: Sutton

Keine Geschenke für Vettel

Geschenke braucht Vettel auch nicht auf der Strecke zu erwarten - wieder einmal muss er sich gegen Ricciardo beweisen, der einen zufriedeneren Eindruck hinterließ. "Es gab ein paar Probleme, aber morgen sollte alles passen", so der junge Australier zuversichtlich. "Im 2. Training haben wir noch ein bisschen Speed gefunden, das ist gut. Wenn wir alles zusammen bekommen, sollten wir näher an Mercedes und hoffentlich vor Ferrari sein."

Bei Vettel hörte sich eine erste Prognose über die Silverstone-Hierarchie etwas anders an. "Die erste Reihe scheint hier schon vergeben zu sein", vermutete er mit Blick auf Mercedes. "Ferrari war heute auch sehr schnell, aber dahinter war es ziemlich eng." Die Silberpfeile fuhren erneut in ihrer eigenen Welt. Ricciardo fehlten im 1. Training 1,2 Sekunden auf Rosbergs Bestzeit. Im zweiten Training konnte er den Rückstand auf den Führenden Hamilton auf immerhin eine Sekunde verkürzen.

Red Bull sollte in Silverstone besser aufgestellt sein als in Spielberg, Foto: Sutton
Red Bull sollte in Silverstone besser aufgestellt sein als in Spielberg, Foto: Sutton

Luft nach oben

Bei Red Bull ist noch Luft nach oben vor dem neunten Rennen der Saison. Vor allem in Sachen Reifen, die Red Bull schon am vergangenen Rennwochenende in Österreich Probleme bereiteten. "Auf den Prime-Reifen lief es heute sehr, sehr gut", sagte Ricciardo zwar, ergänzte aber: "Auf den Options hätte es aber besser laufen können. Mit denen haben wir überhaupt keine Zeit gutmachen können."

Auch Vettel sah noch Spielraum bei der Performance. "Wir wollen noch eine Schippe drauflegen", kündigte er an. "Wir sind ein bisschen weit weg von der Spitze und ich hoffe, dass wir noch einen Schritt nach vorn machen und ein bisschen was dazu lernen."

Vor allem darf es nicht zu einer Wiederholung des Heimspiel-Debakels auf dem Red Bull Ring kommen. In Spielberg fuhr Red Bull heillos hinterher. Ricciardo war zuversichtlich, dass es England nicht zu einer Pleite kommt. "Ich hoffe es", sagte er. "Heute fühlte sich das Auto in den mittleren und Highspeed-Kurven auf jeden Fall besser an. Ich denke, dass Österreich eine einmalige Sache war."