Sieben verschiedene Sieger in sieben Rennen - die erste Saisonhälfte 2012 bot alles, was das F1-Fanherz begehrt. Zwei Jahre später sieht die F1-Welt völlig anders aus. In den bisherigen acht Saisonrennen stand sieben Mal ein Mercedes-Pilot auf dem Siegerpodest. Für Sergio Pérez ist das auch der Grund, warum die Königsklasse mit sinkenden TV-Zuseherzahlen kämpft.

"Wir brauchen mehr Teams, die gewinnen. Ich bin überzeugt, dass die Fans sehen wollen wie mal Ferrari, McLaren, Force India oder Williams gewinnt. Es ist einfach wichtig, dass verschiedene Teams gewinnen können", meinte der Force India-Pilot. Momentan könne aber niemand Mercedes stoppen - außer Mercedes selbst. "Wir wissen doch alle, dass Mercedes hier am Sonntag wieder gewinnen wird. Das macht den Sport echt langweilig", meinte Pérez.

Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez kann die harsche Kritik nicht verstehen, immerhin würden Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Fans eine gute Show abliefern. "Ich finde die aktuelle Situation nicht deprimierend. Ich bin Formel-1-Fan und denke an 1987 oder 1988 zurück. Senna und Prost haben alle Rennen bis auf eines gewonnen - trotzdem war es eine super Saison", betonte Lopez gegenüber Motorsport-Magazin.com. So lange nicht ein Mercedes-Fahrer alle Rennen gewinnt, sieht er kein Problem.

Wo ist das Problem?

Auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner sieht nicht in der Mercedes-Dominanz die Problematik liegen. "Ja, sie sind überlegen. Aber Vettel hat letztes Jahr auch neunmal hintereinander gewonnen. Wo ist der Unterschied zwischen 'Vettel gewinnt immer alles' und 'Mercedes gewinnt immer alles'? Wo ist der Attraktivitätsunterschied?" Vor allem hätte die Formel 1 in der Vergangenheit schon eklatantere Dominatoren gesehen. "Schumacher fuhr damals als Letzter los und hat gewonnen, Schumacher fuhr als Erster los und hat gewonnen", erinnert sich Danner.