Silverstone steht am kommenden Wochenende auf dem Programm. Ein besonderes Rennen für Jenson Button, der vor seinen heimischen Fans glänzen möchte. Kein einfaches Unterfangen mit dem McLaren, der 2014 nicht zu den Topanwärtern auf Siege oder Podestplätze zählt - so auch nicht in Silverstone. "Die schnellen Kurven des Grand Prix werden unserem Paket nicht unbedingt liegen", warnte der Weltmeister von 2009. Dennoch möchte er seinen Fans und sich selbst etwas Mut machen. "Wir bringen ständig Verbesserungen ans Auto und wir sehen nun wirklich positive Übereinstimmungen zwischen dem Windkanal und der Strecke."

Dessen ist sich auch Teamkollege Kevin Magnussen wohl bewusst. Dennoch hofft der Rookie, beim Heimrennen seines Teams den zahlreichen Mitarbeitern des Werks mit einem guten Ergebnis etwas für ihre harte Arbeit zurückgeben zu können. Obwohl Magnussen seine erste Saison in der Formel 1 bestreitet, ist ihm Silverstone nicht fremd. "Ich habe voriges Jahr während der Young Driver Tests hier getestet, daher fühle ich mich auf dem Kurs bereits heimisch", erklärte der Däne. "Es ist eine Ehre, dieses Wochenende beim 50 Grand Prix in Silverstone starten zu dürfen - als britisches Team hoffe ich, dass wir ein positives Zeichen setzen können."

Jenson Button mit einem besonderen Helm für Silverstone, Foto: Button/Twitter
Jenson Button mit einem besonderen Helm für Silverstone, Foto: Button/Twitter

Der rosarote Button-Traum

Ein besonderes Zeichen will auch Button in Silverstone setzen: Es wird der erste Heim Grand Prix des Briten, den er ohne seinen verstorbenen Vater erleben wird. Deshalb soll für Button das Rennen im Zeichen von rosa stehen. Die Tribünen sollen dank T-Shirts so weit das Auge reicht in rosa gefärbt sein. "Ich hoffe, dass wir viele "Pink for Papa"-Shirts sehen werden", verriet Button Motorsport-Magazin.com seinen derzeit größten Wunsch. Er selbst wird in Andenken an seinen Papa-Schlumpf einen rosafarbenen Helm tragen. "Für Jenson wird sein Heimrennens sehr emotional werden", vermutete auch Teamchef Eric Boullier. "Ich weiß, dass er Druck machen wird, um ein gutes Ergebnis zu erzielen, das seine Fans freut und um das Andenken seines Vaters zu ehren."

McLaren: Silverstone Bilanz

McLaren in Silverstone: McLarens Historie in Silverstone reicht bis ins Jahr 1969 zurück. Der erste Sieg gelang Peter Revson 1973. Zwei Jahre später triumphierte Emerson Fittipaldi. 1977 durfte James Hunt von der obersten Stufe des Podests Champagner verspritzen. 1981 hieß der Sieger John Watson, 1985 und 1989 Alain Prost. Ayrton Senna gewann 1988 mit McLaren den Großbritannien GP. Bis 1999, als David Coulthard siegte, musste der Traditionsrennstall eine Durststrecke hinnehmen. Dann folgte jedoch eine Siegesserie, denn Coulthard siegte 2000 erneut, 2001 kletterte Mika Häkkinen ganz oben aufs Podest. 2005 fuhr Juan Pablo Montoya den Sieg ein, zuletzt gewann Lewis Hamilton 2008. Nach Ferrari ist McLaren mit zwölf Siegen das zweiterfolgreichste Team in Silverstone.

Jenson Button hofft auf ein gutes Ergebnis in Silverstone, Foto: Sutton
Jenson Button hofft auf ein gutes Ergebnis in Silverstone, Foto: Sutton

Jenson Button in Silverstone: Als besonders erfolgreiches Pflaster hat sich der Silverstone Circuit für Jenson Button noch nicht erwiesen, auch wenn er bei seinem Debüt vor heimischem Publikum Rang fünf erreichte. In den beiden darauffolgenden Jahren wurde er als 15. und 12. gewertet, ehe er 2003, 2004 und 2005 erneut in die Punkte fuhr. Dies gelang Button erst wieder in seinem Weltmeisterjahr 2009. Platz vier stellt bis heute sein bestes Ergebnis dar.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Wohl jeder würde dem Traditionsteam McLaren ein gutes Rennen beim Heim Grand Prix in Silverstone wünschen. Die Vorzeichen besagen aber, dass es die nächste Klatsche für die Chrom-Pfeile werden wird. Der MP4-29 kämpft trotz der permanenten Updates eher im Mittelfeld als mit der Spitze. Daran wird sich - speziell durch die vielen Highspeedkurven - mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Silverstone nichts ändern. Wenn die Briten auf einen Heimsieg hoffen, gilt es wohl, Lewis Hamilton und Mercedes die Daumen zu drücken. (Marion Rott)