Nach acht Grands Prix lässt sich gut und gerne eine erste Saisonzwischenbilanz ziehen und diese fällt für Kimi Räikkönen alles andere als positiv aus. Der Finne kommt mit dem Ferrari F14 T überhaupt nicht zurecht, was sich in mageren 19 WM-Punkten widerspiegelt und eine haushohe Niederlage im teaminternen Duell gegen Fernando Alonso bedeutet.

Zuletzt musste Räikkönen bereits herbe Kritik einstecken, denn so meinte Jacques Villeneuve: "Wenn er nicht mehr in der Formel 1 fahren kann, dann soll er nach Hause gehen. Wir brauchen niemanden, der nach jedem Rennen Ausreden sucht, als wäre er ein Rookie."

Der Finne bleibt trotz des enttäuschenden Abschneidens jedoch die Ruhe selbst und ortet bei Ferrari durchaus Fortschritte - was zu einem Gutteil am neuen Teamchef Marco Mattiacci liege, der im April den erfolglosen Stefano Domenicali ablöste.

Input von außen gut

"Jeder hat seine eigene Herangehensweise. Es ist noch sehr früh für Marco, denn als er anfing, hatte er nicht so viel Ahnung von der Formel 1 wie Stefano", sagte Räikkönen im Rahmen des Großen Preises von Österreich. "Aber er ist ein sehr netter Kerl, möchte wirklich den Unterschied ausmachen und den Sport kennenlernen."

Räikkönen fährt zumeist hinterher, Foto: Sutton
Räikkönen fährt zumeist hinterher, Foto: Sutton

Das seien gute Zeichen, betonte der Iceman. "Er verrichtet viel Arbeit, die die Leute gar nicht sehen und ich finde, er macht einen sehr guten Job", streute er seinem Chef Rosen. Obwohl Räikkönen ein gutes Verhältnis zu Domenicali pflegte, glaubt er, dass die Zeit für Veränderungen bei Ferrari gekommen gewesen sei.

"Leute von außerhalb der Formel 1 haben eine andere Sicht der Dinge, was helfen kann", erklärte Räikkönen Mattiaccis Vorzüge, der vor seinem Engagement als Teamchef den Posten des CEO von Ferrari Nordamerika innehatte. "Es ist bislang gut gelaufen und ich erwarte, dass er einen sehr guten Job machen kann."

Die Statistik spricht bisher allerdings nur bedingt für Mattiacci. In den fünf Rennen unter seiner Regentschaft holte Ferrari durchschnittlich 13 Punkte, unter Domenicali waren es in den ersten drei Saisonläufen deren elf. Will die Scuderia wieder an alte Höhenflüge anschließen, wird eine deutliche Leistungssteigerung vonnöten sein.