Bernie Ecclestone, wie er leibt und lebt. Inmitten der Diskussion um Einsparungen und Kostenreduktion in der Formel 1 lässt der 'Big Boss' der Motorsport-Königsklasse seine ganz persönliche Meinung einfließen - und kein gutes Haar an den finanzschwachen Rennställen.

"Ich habe keine Angst davor, dass die finanzschwachen Teams Probleme bekommen und auf der Strecke bleiben könnten. Ehrlich gesagt wäre ich sogar froh darüber", nimmt Ecclestone kein Blatt vor den Mund. "Es ist doch salopp gesagt wie im Poker: Du weißt nicht, was die anderen auf der Hand haben, aber wenn du ein schlechtes Blatt hast und es dir nicht erlauben kannst, in dieses zu investieren, steigst du am besten aus!"

Viel mehr als die Schwierigkeiten der Teams stößt Ecclestone auf, dass das 'echte' Racing und das Motorsport-Erleben in der neuen Formel 1 gefühlt auf der Strecke bleiben. "Es hat und wird immer wieder Änderungen geben. Und wenn es Änderungen gibt, gibt es auch Leute, die sich darüber beklagen. Worüber ich mich beklage, ist der fehlende Lärm. Wir haben eine Marke mit Glamour und mit Unterhaltung, aber ohne dazugehörigen Sound", erneuert er die Debatte über den Klang der Turbo-Formel-1.

Bernie Ecclestone ist nach wie vor kein Fan des neuen Formel-1-Sounds, Foto: Sutton
Bernie Ecclestone ist nach wie vor kein Fan des neuen Formel-1-Sounds, Foto: Sutton

Auch die FIA bleibt nicht von Ecclestones Kritik verschont: "Es ist lächerlich, wofür Fahrer jetzt bestraft werden, zum Beispiel, wenn sie über eine weiße Linie fahren. Das sind alles Rennfahrer, die solche Reglementierungen nicht nötig haben.", macht der Zampano gegenüber der Kleinen Zeitung klar.

Spielberg mit Vertrag 'auf Lebenszeit'?

Von der allgemeinen Entwicklung der Formel 1 zeigt er sich hingegen angetan - und lobt vor allem 'Rückkehrer' Spielberg über den grünen Klee. "Das Rennen in Spielberg hat alle Erwartungen übertroffen und so etwas brauchen wir in der Formel 1. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wir werden den Grand Prix von meiner Seite aus so lange austragen, wie Herr Mateschitz das möchte."

Um die Formel 1 noch spektakulärer zu machen, arbeitet Ecclestone fieberhaft an Übereinkünften mit weiteren spektakulären Austragungsorten. "Wir möchten unbedingt ein Stadtrennen in Baku fahren und auch die Verhandlungen mit New York laufen auf Hochtouren. Die Formel 1 befindet sich definitiv auf einem guten Weg."