Die Boxenstopps sind in diesem Jahr ein bisschen langsamer geworden. Schuld daran ist, dass es neue Vorgaben der FIA gibt. Misslingt ein Stopp, gibt es empfindliche Strafen - ein loses Rad wie 2013 am Nürburgring, das unkontrolliert durch die Boxengasse flog, soll sich nicht wiederholen. Esteban Gutierrez musste die Konsequenzen in Spielberg am eigenen Leib erfahren.

Zwar rief ihn sein Team schnell zurück und der Mexikaner fuhr nur wenige Meter mit losem Hinterrad, den Rennkommissaren reichte das aber für die übliche Strafe: 10 Sekunden Stop-and-Go und zusätzlich 10 Startplätze beim nächsten Rennen in Silverstone.

Fehler werden also noch immer gemacht, auch wenn insgesamt das Tempo etwas gedrosselt wurde. Bei Williams gab es aber trotzdem Grund zur Freude: Valtteri Bottas wurde in 2,1 Sekunden abgefertigt. Doch bei Felipe Massa lief es nicht ganz so gut. Der Brasilianer benötigte bei seinem ersten Stopp für Reifenwechsel und Boxendurchfahrt knapp neun Zehntel länger. Verschwörungstheoretikern nahm Smedley den Wind aus den Segeln: "Verglichen mit Valtteris Stopp war er zwar langsamer, aber Valtteri hat auch den internen Williams-Rekord aufgestellt."

Hamilton verliert fast zwei Sekunden

Beim zweiten Boxenstopp wurden übrigens beide Williams-Piloten langsamer abgefertigt, Massa und Bottas verbrachten fast die identische Zeit zwischen den Messstellen. Auch bei Mercedes gab es nach dem Rennen Diskussionsstoff: Lewis Hamilton verlor ebenfalls Zeit beim Stopp.

Während Nico Rosberg 21,474 und 21,664 Sekunden in der Boxengasse verbrachte, benötigte Teamkollege Hamilton 22,226, respektive 22,555 Sekunden. 1,6 Sekunden verlor der Brite also nur bei Boxenstopps. "Natürlich ist es frustrierend, wenn man Zeit verliert, weil du immer alles versuchst zu tun, um hier ein Zehntel und da ein Zehntel zu gewinnen. Wenn du also eine Menge verlierst, wie zwei Sekunden bei den Boxenstopps, ist es hart", haderte er ein wenig.

Allerdings wäre es unfair, nur die Boxencrew für die längeren Standzeiten verantwortlich zu machen. Wie genau der Pilot auf den vorhergesehenen Standplatz trifft, ist nicht unwichtig. Hier entscheiden Zentimeter. Verpasst der Fahrer die Standposition um zehn Zentimeter, muss die gesamte Mannschaft um zehn Zentimeter nachrücken. Bei Mercedes sollen nun genaue Analysen Aufschluss geben.

Eine genaue Analyse, wie sich die langsameren Boxenstopps auf das Rennen auswirkten, folgt in Kürze in der Renn-Analyse zum Österreich GP auf Motorsportr-Magazin.com.

Fahrer TeamZeit [s]Runde
Valtteri Bottas Williams 21,133 15
Fernando Alonso Ferrari 21,234 14
Jenson Button McLaren 21,242 58
Fernando Alonso Ferrari 21,276 47
Sebastian Vettel Red Bull 21,381 20
Daniel Ricciardo Red Bull 21,398 43
Daniel Ricciardo Red Bull 21,467 10
Nico Rosberg Mercedes 21,474 11
Jenson Button McLaren 21,505 27
Kimi Räikkönen Ferrari 21,618 44