Wenn er in der Weltmeisterschaft nicht 31 Punkte mehr auf dem Konto hätte, könnte man nach den letzten beiden Rennen schon fast davon ausgehen, dass Nico Hülkenberg ganz tief im Schatten seines Teamkollegen Sergio Perez steht. Während der Mexikaner einmal mehr die Spitzengruppe aufmischte und bei der Rückkehr der Formel 1 nach Spielberg sogar elf Runden in Führung lag, kam Hülkenberg nur auf Platz neun ins Ziel. Nur Platz neun bedeutete aber auch: Im achten von acht Rennen schon wieder in den Punkten und in der Gesamtwertung nur noch einen Zähler hinter Weltmeister Sebastian Vettel.

War Hülkenberg auf der falschen Strategie unterwegs?, Foto: Sutton
War Hülkenberg auf der falschen Strategie unterwegs?, Foto: Sutton

Trotzdem dürfte es den Emmericher wurmen, dass ihm sein Teamkollege erneut die Show gestohlen hat. "Ich habe mir das noch nicht im Detail angesehen, aber Sergio ist mit einer anderen Strategie losgefahren. Er hatte die bessere Rennpace und wir müssen analysieren, warum das der Fall war", erläuterte Hülkenberg. Statt nach seinem frühen ersten Boxenstopp in der neunten Runde attackieren zu können, konnte Hülkenberg die Lücke nach vorne nie wirklich schließen. Als Perez nach seinem zweiten Stopp auf weichen Reifen von hinten nahte, konnte er seinen Teamkollege nur ziehen lassen.

Das 71 Runden lange Rennen auf dem Red Bull Ring beendete Hülkenberg mit einem Negativ-Moment. "Wir hätten zwei Punkte mehr holen können, aber leider habe ich in der letzten Runde einen Platz an Daniel Ricciardo verloren", sagte Hülkenberg nach einem sehenswerten Zweikampf, bei dem die beiden Piloten mehrere Kurven lang nebeneinander unterwegs waren. "Wir hatten zum Schluss große Probleme mit den Reifen und waren einfach zu langsam. Ich habe nur noch mit dem Auto gekämpft und war nicht sehr zufrieden, darum ging es heute nicht besser."

Zusammensetzen und analysieren

Nun will sich Hülkenberg darauf konzentrieren, in Silverstone wieder einen kleinen Schritt nach vorne zu machen, auch wenn er bei seinen bisherigen drei Auftritten auf der Traditionsstrecke bisher nicht über einen zehnten Platz hinaus kam. "Wir analysieren unsere Leistung nach jedem Eennen. Aber besonders wenn man nicht mit dem Auto und der Strategie zufrieden ist, setzt man sich zusammen, tauscht Informationen aus und macht es beim nächsten Mal besser."