Nico Rosberg hat nicht nur den Großen Preis von Österreich gewonnen, sondern auch die Führung in der Weltmeisterschaft weiter ausgebaut. Mit einem guten Start ging der Mercedes-Pilot auf den ersten Metern an Valtteri Bottas vorbei, erwischte aber Turn eins nicht gut genug und musste sich dem Konter des Finnen geschlagen geben.

Bis die ersten Stopps begannen fuhr Rosberg hinter Felipe Massa und Bottas auf Rang drei. In Runde 12 machte der Mercedes-Pilot den Auftakt und ging von den superweichen auf die weichen Reifen. Ein geschickter Schachzug, wie sich herausstellte. Williams reagierte zu spät, holte Massa erst in Runde 15 zum Reifenwechsel, Bottas noch eine Runde später. Währenddessen konnte Rosberg den Vorteil der frischen Reifen nutzen und setzte sich an die Spitze.

"Die Strategie ist wie geplant aufgegangen", freut sich Rosberg. "Wir wussten, dass wir auch dann noch gewinnen können, wenn wir nach dem Start noch Dritter sind. Weil der Reifenverschleiß bei uns besser war, konnten wir etwas früher Stoppen. Das war zwar mit etwas Risiko verbunden, hat aber geklappt."

Ganz an der Spitze war er aber noch nicht, denn Perez fuhr auf einer alternativen Strategie und führte, nachdem die Spitze zum Stopp gekommen war. "Das Renen war schwierig, weil Williams schnell und Perez lange im Weg war", erklärte Niki Lauda. Trotz deutlich frischerer Reifen konnte Rosberg nicht am Force India vorbeifahren. Erst in Runde 27 war es so weit.

Kein Schongang

Von diesem Zeitpunkt an führte Rosberg, war aber bis zur letzten Runde stets dem Druck seines Teamkollegen ausgesetzt. "Es war nicht das einfachste Rennen", gestand Rosberg nach seinem Sieg. Denn bei Mercedes gab es erneut technische Probleme. "Wir haben einige Dinge am Auto managen müssen, wir waren bei der Kühlung am Limit und die Bremsen haben in den ersten drei Kurven Probleme bereitet", so Motorsportchef Toto Wolff.

Lewis Hamilton jagte seinen Teamkollegen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton jagte seinen Teamkollegen, Foto: Sutton

In den letzten zehn Runden wurde der Druck von Hamilton auf Rosberg etwas stärker. "Wenn er fünf Runden vor dem Ende noch in das DRS-Fenster gekommen wäre, dann wäre es spannend gewesen", so der Sieger. In der letzten Runde sah es dann richtig eng aus zwischen beiden. "Bei mir war das aber nicht so spannend, weil ich wusste, dass er nicht in Angriffsnähe ist. Ich habe mich in Kurve drei leicht verbremst, aber danach kann man e nicht übergholen."

Von einem Sieg im Schongang kann niemand mehr sprechen, wie Rosberg bestätigt: "Wir haben das Auto bis zur Grenze ausgereizt." Und auch Niki Lauda ist nicht entgangen, dass es nicht nur den Mercedes-internen Kampf gab. "Das Rennen war für Mercedes schwieriger als alle Rennen in der Vergangenheit. Williams war der größter Gegner und auch Perez teilweise. Wir müssen das Auto weiterentwickeln."