Felipe Massa und Valtteri Bottas lassen Williams in Österreich strahlen. Im Qualifying holten die beiden Piloten die erste komplette Startreihe eins seit 2003. "Ich bin ein bisschen geschockt", sagte die stellvertretende Teamchefin Claire Williams nach dem Qualifying. "Aber ich bin so glücklich für jeden im Team, ob hier oder in Grove - sie verdienen es."

Felipe Massa und Valtteri Bottas teilen sich Startreihe eins, Foto: Sutton
Felipe Massa und Valtteri Bottas teilen sich Startreihe eins, Foto: Sutton

Mindestens ebenso glücklich war Williams für Massa, der diese Pole mehr als verdient habe. "Er hatte in den letzten paar Rennen eine Menge Pech", erinnerte die stellvertretende Teamchefin nicht zuletzt an das Rennen in Kanada, wo der Brasilianer zunächst durch einen verpatzten Boxenstopp zurück- und schließlich nach der Kollision mit Sergio Perez ganz ausfiel.

Massa: Mein Sohn hat es gesehen

Massa wird am Sonntag zum 16. Mal von der Pole Position aus ins Rennen gehen und möchte sich nur auf das Rennen und nicht die Vorfälle in den letzten Läufen konzentrieren. "Was im letzten Rennen passiert ist, ist Vergangenheit. Du kannst nicht in der Vergangenheit leben, du musst in der Gegenwart und in der Zukunft leben", erklärte Massa.

In der Gegenwart sei Startplatz eins das Beste, war für den Moment zu erreichen war. "Ich hatte schon oft in meiner Karriere die Chance, hier zu sein, und nun bin ich wieder hier." Für die nahe Zukunft ist der Wunsch ebenfalls klar: Nicht nur im Qualifying, sondern bestenfalls auch im Rennen wieder auf diesem Platz landen.

"Wir müssen alles Mögliche tun", bezog sich Massa auf das Rennen in Österreich. Dass der Williams konkurrenzfähig ist, habe das Team bereits seit dem ersten Training in Spielberg demonstriert. Im Qualifying hätte er zunächst aber zu kämpfen gehabt. "Ich hatte etwas Verkehr zu Beginn der Session, aber als es zählte, holte ich das Bestmögliche heraus", strahlte Massa und fügte ungeachtet des möglichen Rennausgangs hinzu: "Heute ist ein Tag, den ich nicht mehr vergessen werde und es ist gleichzeitig das erste Mal, das mein Sohn gesehen hat, wie ich auf Pole gefahren bin - die Emotionen sind groß."

Bottas mit besten Karriere-Qualifying

"Das ist meine beste Position bisher", freute sich Bottas nach dem Qualifying. Allerdings schien mehr als Startplatz zwei möglich, denn bis zum finalen Run war der Finne immer schneller als sein Teamkollege - bis der Fehler passierte. "Ich machte auf meiner finalen Runde in Kurve sechs etwas zu viel Druck", erklärte Bottas, der etwas von der Strecke abkam. Er gab aber fair zu, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits langsamer als auf seiner schnellsten Runde unterwegs war.

Nun liegt der Fokus auf dem Start, wo Bottas schon erste Entscheidungen erwartet. "Sowohl Felipe als auch ich müssen unser Bestes geben, um nach der ersten Kurve und der ersten Runde so weit wie möglich vorne zu sein", warnte der Finne, der sich der silbernen Gefahr von hinten wohl bewusst ist. "Wir wissen, dass die Mercedes-Renn-Pace wirklich, wirklich stark sein wird. Es wird morgen sicher nicht einfach, aber wir werden unser Bestes geben."

Frank Williams glaubt an den Erfolg

Besonders für Teamchef Frank Williams war der Samstag in Spielberg emotional. Der Teamchef konnte wie seine Tochter den Erfolg des Teams kaum fassen, setzt jetzt aber auf einen Sieg. "Von Worten zu Taten ist es ein weiter Weg, aber morgen werden wir beweisen, dass wir ein siegfähiges Autos haben", erklärte er im Interview mit Sky. "Ich denke, wir haben eine gute Chance, aber ich betrachte es immer eher mit Vorsicht, denn es kann eine unglaubliche Menge im Rennen schiefgeben - oder sogar vor dem Rennen."