"Es ist eine Menge danebengegangen, es ist schon seit heute Morgen der Wurm drinnen", erklärte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff nach dem Qualifying zum Großen Preis von Österreich. Erstmals in dieser Saison startet kein Silberpfeile von der Pole Position. Während Nico Rosberg den Mercedes noch auf Startplatz drei stellen konnte, brachte Lewis Hamilton im finalen Qualifyingsegment keine saubere Runde zusammen und muss das Rennen von Rang neun in Angriff nehmen.

Doch bei seinem ersten Versuch sah es zunächst noch ganz gut aus. "Ich war eine halbe Sekunde vorne", ärgert sich der Brite. Doch dann passierte Fehler Nummer eins: "Ich bin zu aggressiv in Kurve acht hineingefahren und hatte dann Probleme mit dem Heck." Hamilton rutschte über die Streckenbegrenzung hinaus, weshalb seine Rundenzeit gestrichen wurde.

Im zweiten Versuch kam er nicht einmal mehr bis Kurve ach. Bei der Zufahrt auf Kurve drei brach plötzlich das Heck des Silberpfeils aus, Hamiltons Pole-Hoffnungen waren dahin. "Ich bin auf die Bremse getreten und die Hinterreifen haben blockiert. Ich bin mir nicht sicher, wieso. Ich muss mir die Daten ansehen. Aber es kann sein, dass ich etwas zu stark auf die Bremse gestiegen bin."

Nicht zu viel Druck auferlegt

Paddy Lowe konnte das Rätsel auch nicht auflösen: "Seine Reifen haben in Kurve zwei blockiert und wir wissen leider nicht genau, was passier ist." Dass er sich zu viel Druck auferlegte, glaubt Hamilton nicht: "Ich glaube nicht, dass ich es zu hart versucht habe. Das Wochenende war bisher gut und ich wusste, dass ich noch etwas Zeit in der Hinterhand hatte."

Auf Hamilton, der vor dem Österreich GP in jedem Saisonrennen in der ersten Reihe stand, wartet am Sonntag eine ungewohnte Aufgabe. "Ich werde versuchen, mich von allem Trubel fernzuhalten. Ich weiß nicht, wie es laufen wird, aber ich werde alles geben."

"Von Pole zu starten ist immer eine tolle Sache und macht die Dinge einfacher. Aber wenn man seine Fähigkeiten zeigen kann, ist das auch wirklich cool. Ich habe gehört, dass diese Strecke eine der besten für Überholmanöver ist. Darauf hoffe ich", so Hamilton.

"Es ist ein absolut suboptimales Ergebnis", stellte er final fest. Vor allem über den ersten Fehler ärgert er sich noch immer. "Es ist eigentlich eine recht einfache Kurve, ich war einfach nur zu schnell." Neben der schlechten Ausgangsposition fürchtet Hamilton noch weitere Probleme: "Was die Kühlung betrifft, könnte es ziemlich knifflig werden." Schon in Kanada hatte Mercedes mit der Überhitzung des ERS zu kämpfen, im Verkehr könnte es noch etwas schwieriger werden.