Für Williams gibt es in Spielberg ein klares Ziel: Best of the Rest werden. Mit den Plätzen vier und fünf im zweiten Training am Nachmittag hat die Mannschaft dieses Ziel fast erreicht. Nur Fernando Alonso im Ferrari mogelte sich in beiden Sessions zwischen Williams und die beiden Mercedes an der Spitze. Doch das soll bis zum Qualifying noch anders werden. "Vom zweitschnellsten Auto nach hinten ist es sehr eng und wir werden hart arbeiten und nochmals jedes Detail anschauen, um uns weiter zu verbessern", erklärte Williams-Performance-Chef Rob Smedley.

Tausendstel entscheiden

Tatsächlich lagen zwischen Alonso und Bottas - dem schnelleren der beiden Williams - nur ein paar Hundertstel. Doch auch Williams-intern sind kaum Abstände zu erkennen, so fehlten Massa lediglich zwei Tausendstel auf seinem Teamkollegen. "Es war ein guter Freitag", freute sich Massa. "Hierher zurückzukehren und dort zu sein, wo wir sind, ist sehr ermutigend."

Der Red Bull Ring wurde von Williams wie eine komplett neue Stecke betrachtet, da elf Jahre Abstinenz alles andere nicht möglich gemacht hätten. Umso glücklicher war Massa über das Verhalten seines FW36. "Die Balance des Autos war gut und das Verhalten positiv, also werden wir mitkämpfen", prognostizierte der Brasilianer. Gleichzeitig warnte er vor zu viel Euphorie, denn auf einem so schwierigen Kurs könnten eine Menge Dinge passieren. "Es ist großartig, auf einer Höhe mit Ferrari zu sein, aber die Teams hinter uns dürfen wir nicht ignorieren - wir werden für alles bereit sein."

Die Berg-und-Talbahn Spielberg gefällt Valtteri Bottas, Foto: Sutton
Die Berg-und-Talbahn Spielberg gefällt Valtteri Bottas, Foto: Sutton

Setup wird zur Herausforderung

Teamkollege Bottas haderte vor allem mit dem richtigen Setup, das durch die unterschiedlichen Kurvencharakteristika nicht einfach zu finden ist. "Kurve eins ist eine Bergauf-Rechts, Kurve drei eine Bergab-Rechts - beide mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, daher müssen wir nun die Daten analysieren und sehen, was besser passt für uns", erklärte Bottas. Denn eines steht für den Finnen fest: "Das Qualifying wird sehr eng sein und es kommt darauf an, wer die Runde am besten zusammenbekommt."

Ungeachtet der Schwierigkeiten, kam der Williams-Mann nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. "Dieser Kurs ist wirklich schön", sagte der Finne. "Ich denke, er könnte einer meiner Favoriten werden." Allerdings würden gerade diese Kurse alter Schule mit einigen Highspeed-Bereichen keinen Platz für Fehler lassen.