Red Bull gegen Mercedes auf dem Red Bull Ring? Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt trotz des ersten Saisonsieges in Kanada nicht daran. "Zwei Autos auf dem Podest zu haben und den ersten Sieg des Jahres einzufahren, war eine fantastische Leistung und eine großartige Motivation für Renault", begann Horner, nicht ohne gleich das Aber folgen zu lassen. "Lasst uns nicht um den heißen Brei herumreden: Der Mercedes war das schnellste Auto, obwohl sie ihre Probleme hatten. Sie werden sehr, sehr stark sein."

Red Bull sei es gelungen, immer näher zu kommen, indem das Team Auto und Motor ständig verbessert habe. "Dadurch waren wir in Kanada in der Lage, vom Mercedes-Pech zu profitieren", rückte der Teamchef den Sieg ins richtige Licht. Auf einer Höhe sei der RB10 mit dem F1 W05 aber noch lange nicht. Besonders in Sachen Top-Speed sieht Horner noch großen Nachholbedarf, schließlich fehlten dem RB10 auf der Geraden zwischen 12 und 15 km/h. "Wir müssen weiterhin Druck machen und den Abstand reduzieren, weil er immer noch erheblich ist."

Horner blickt aber gleichzeitig voller Stolz auf das Erreichte zurück, schließlich hätte die Mannschaft im Vergleich zu vor ein paar Monaten enorme Fortschritte erzielt. "Jeder Einzelne hat seinen Teil getan, um uns in die Position zu bringen, ein Rennen zu gewinnen und beide Autos auf dem Podest zu haben", freute sich Horner.

Vettel erwartet Mercedes-Dominanz

Ungleich größer sind nun die Erwartungen beim Österreich GP vor heimischer Kulisse. "Als Red Bull Racing ein Rennen auf dem Red Bull Ring zu haben, bringt zwangsläufig ein bisschen Druck mit sich", erinnerte Horner, der es dennoch kaum erwarten kann, seine beiden Autos vor den österreichischen Fans fahren zu sehen.

Sebastian Vettel lässt sich von diesem Druck allerdings nicht anstecken und schiebt die Favoritenrolle sofort Mercedes zu. "Alles andere würde mich überraschen", sagte der vierfache Weltmeister bei einem Werbetermin. Bei ihm selbst sei es bisher noch nie wie erhofft verlaufen, was an zahlreichen Problemen mit dem RB10 lag. Nun hat Vettel Daniel Ricciardo im Visier, denn jeder Fahrer wolle vor seinem Teamkollegen sein. "Unser Ziel ist aber vor allem, nach vorne aufzuholen."