Seit der doppelten Podiumsfahrt beim ersten Grand Prix des Jahres in Melbourne quält sich McLaren mehr schlecht als recht durch die Saison. In der Konstrukteurs-Wertung rangiert der britischen Traditionsrennstall lediglich an fünfter Stelle und damit hinter Force India, was der eigenen Erwartungshaltung keineswegs gerecht wird.

Immerhin scheint die Talsohle mittlerweile durchschritten zu sein, denn nach drei punktelosen Rennen en suite fuhren zuletzt in Monaco und Kanada sowohl Jenson Button als auch Kevin Magnussen wieder in die Top-10. Um zu gewährleisten, dass der Aufwärtstrend auch nachhaltiger Natur ist, wurden die Arbeitsprozesse in Woking einer gründlichen Überarbeitung unterzogen und das Team hofft, bereits beim nächsten Rennen in Östereich eine merklich Performanceverbesserung mit dem MP4-29 zu erzielen.

"Es stimmt, dass wir die Saison mit einem Auto begannen, das zu wenig Downforce hatte und gleichzeitig mussten wir die Strategie, wohin sich das Team bewegen soll, neu ausrichten", erklärte Renndirektor Eric Boullier, der der Rückkehr nach Spielberg zuversichtlich entgegenblickt. "Ich denke, das Paket, das wir nach Österreich bringen, ist gut genug, um einen Schritt nach vorne zu machen und den Abstand zu verringern."

Button gewann für McLaren den letzten Grand Prix, Foto: Sutton
Button gewann für McLaren den letzten Grand Prix, Foto: Sutton

McLarens letzter Sieg datiert vom Saisonfinale 2012, als Jenson Button in Brasilien triumphierte. Angesichts der Übermacht von Mercedes gibt sich Boullier allerdings keinen Illusionen hin, was eine baldige Rückkehr an die Spitze des Podiums betrifft. "Wir werden von diesem Punkt definitiv keine Rennen gewinnen", sagte der Franzose, um aber noch einmal festzuhalten: "Aber es ist ein ordentliches Paket, um die Lücke zu schließen."

Button freut sich über neuen Stil

Für Jenson Button ist nicht zuletzt die Rückkehr von Geschäftsführer Ron Dennis ein Schlüssel zum Erfolg, der nun gemeinsam mit Boullier die Geschicke leitet. "Es gefällt mir, Ron an der Strecke zu sehen, ich denke das hat positive Auswirkungen auf das ganze Team", meinte der routinierte Brite. "Und vor sowie nach jeder Session motiviert Eric das Team sehr stark und spricht mit uns Jungs viel mehr, als ich es bisher gewohnt war."

Die Arbeitsabläufe bei McLaren seien über viele Jahre dieselben gewesen und würden sich nun zu ändern beginnen, erläuterte Button. "Ich denke, das war an der Zeit - und es ist definitiv die richtige Richtung", begrüßt er die Neuaufstellung des Teams. Zwar liege vor der Mannschaft noch eine harte Zeit, aber schlussendlich werde McLaren wieder an der Spitze der Formel 1 stehen. "Und wenn wir das tun, werden wir es alle genießen."