Die Zeit des Wartens ist bald vorbei: in einer Woche kehrt die Formel 1 auf den Red Bull Ring in Spielberg zurück. Wenn die 22 Fahrer am Freitag um 10:00 Uhr in das erste Freie Training starten, besitzen nur vier von ihnen auch Formel-1-Erfahrung auf dem 4,326 km langen Kurs in der Steiermark. Nur Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Jenson Button und Fernando Alonso haben schon mindestens einen Grand Prix vor der Alpenkulisse bestritten.

Die größte Österreich-Erfahrung weist Button auf, der schon im Jahr 2000 sein Spielberg-Debüt gab und direkt auf Platz fünf WM-Punkte holte. Ein Jahr später schied Button mit einem Motorschaden an seinem Benetton Renault aus. 2002 und 2003 beendete er die bislang letzten beiden F1-Rennen in Österreich auf den Plätzen sieben und vier.

Kimi Räikkönen bei seinem Spielberg-Debüt 2001, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen bei seinem Spielberg-Debüt 2001, Foto: Sutton

Einen Einstand nach Maß gab Kimi Räikkönen auf dem damaligen A1-Ring: Er fuhr in seinem erst sechsten Formel-1-Rennen im Sauber auf Rang vier. Nur Sieger David Coulthard sowie die beiden Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello waren schneller als der Finne, der damit (gemeinsam mit dem Kanada GP) das beste Ergebnis seiner Debütsaison erzielte.

Räikkönens erster Spielberg-Besuch für McLaren fiel 2002 hingegen weniger erfolgreich aus: Ausfall durch Motorschaden. Ein Jahr darauf erzielte er im McLaren Mercedes jedoch das beste Ergebnis eines der vier noch aktiven Piloten mit Spielberg-Erfahrung: Platz zwei. Keine schönen Erinnerungen an die Rennen in Österreich haben Felipe Massa (2002) und Fernando Alonso (2002, 2003): sie kamen in Spielberg bislang noch nie ins Ziel.

Jugenderinnerungen als Hilfe

Abgesehen von diesem Fahrer-Quartett besitzen immerhin fünf aktive Formel-1-Fahrer schon ein klein wenig Erfahrung auf dem Red Bull Ring: Sie fuhren im Laufe ihrer Karriere in anderen Rennserien in Spielberg. So wurde Ferrari-Star Fernando Alonso in der Saison 2000 Sechster im Formel-3000-Rennen auf dem damaligen A1-Ring.

Sebastian Vettel in der Formel BMW in Spielberg, Foto: Sutton
Sebastian Vettel in der Formel BMW in Spielberg, Foto: Sutton

WM-Spitzenreiter Nico Rosberg fuhr sogar schon in zwei unterschiedlichen Nachwuchsrennserien auf dem Kurs in der Steiermark. 2002 trat Rosberg dort in der Formel BMW an und belegte die Plätze 6 und 17. Ein Jahr später kehrte er in der Formel 3 Euro Serie nach Spielberg zurück. Nach einem achten Rang im ersten Lauf ging es im zweiten Rennen als Dritter sogar auf das Podium.

"Ich kenne die Strecke noch sehr gut aus verschiedenen Formel-Nachwuchsklassen, in denen ich dort vor vielen Jahren gefahren bin", erinnert sich Rosberg gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Der Streckenverlauf ist wirklich cool."

Auch Adrian Sutil und Sebastian Vettel kennen die steirische Strecke aus der Formel BMW. Sie traten ein Jahr nach Rosberg in der Saison 2003 dort an, erlebten jedoch unterschiedlich erfolgreiche Wochenenden: Während Sutil im ersten Lauf ausschied und im zweiten disqualifiziert wurde, errang Vettel immerhin die Plätze sechs und acht.

Dritter Platz für Nico Rosberg in der Formel 3 Euro Serie in Spielberg, Foto: Sutton
Dritter Platz für Nico Rosberg in der Formel 3 Euro Serie in Spielberg, Foto: Sutton

Die jüngsten Erinnerungen an den Red Bull Ring haben Daniil Kvyat und Kevin Magnussen. Der Russe fuhr im vergangenen Jahr in der Formel 3 Europameisterschaft drei Mal auf den zweiten Platz, der McLaren-Rookie startete im in der Formel Renault 3,5 stand zwei Mal als Dritter auf dem Podium. "Es ist auch schön, dass die Formel 1 wieder in Spielberg fährt. Die Strecke ist recht schnell und es macht Spaß, dort zu fahren", verrät Magnussen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Die Spielberg-Neulinge

Eine Reihe an Formel-1-Piloten ist hingegen noch nie in Spielberg ein Rennen gefahren - weder vor noch nach dem Umbau. "Ich bin noch nie auf der Strecke gefahren", gibt Lewis Hamilton zu. "Ich kann mich ehrlich gesagt noch nicht einmal daran erinnern, in welche Richtung die erste Kurve geht! Aber ich werde im Simulator üben und ich bin mir sicher, dass ich sie recht schnell lernen werde."

Neben dem Silberpfeil-Piloten waren noch zwölf weitere Fahrer aus dem aktuellen Starterfeld noch nie auf dem Red Bull Ring oder seinen früheren Inkarnationen unterwegs. So bestreiten auch Daniel Ricciardo, Max Chilton, Jules Bianchi, Romain Grosjean, Pastor Maldonado, Marcus Ericsson, Kamui Kobayashi, Sergio Perez, Nico Hülkenberg, Esteban Gutierrez und Jean-Eric Vergne am nächsten Wochenende ihr erstes Rennen in der Steiermark.