Während an der Spitze Mercedes, Red Bull, Williams und sogar Force India um den Sieg kämpften, mühten sich Fernando Alonso und Kimi Räikkönen auf den Plätzen sechs und zehn ins Ziel. Für Ferrari das nächste Debakel in einer fast schon katastrophalen Saison. "Wir sind sehr sauer auf uns selbst, aber wir haben nicht vor, aufzugeben", stellt Teamchef Marco Mattiacci klar.

Dass es auf dem Circuit Gilles Villeneuve so extrem schlecht lief, führte Mattiacci auf mehrere Faktoren zurück, die am Wochenende einfach zusammengekommen seien. "Die Strecke lag uns nicht und hat gleichzeitig noch die Stärken unserer Konkurrenz stärker zum Vorschein gebracht. Dazu kam noch, dass bei uns nicht alles nach Plan lief. Das hat damit begonnen, dass wir von zu weit hinten gestartet sind und die anderen sich dann auch noch mehr verbessert haben als wir."

Aber nicht alles sei an diesem siebten Rennwochenende der Saison schlecht gewesen. So könne Mattiacci weiterhin eine hochmotivierte Mannschaft sehen. Auch Räikkönen, der erneut eine schwache Vorstellung zeigte und dem schon angedichtet wurde, vor die Tür gesetzt zu werden, erhält Lob. "Kimi und Fernando sind beide sehr zähe Hunde, kompetent und konkurrenzfähig und sie wissen, was sie machen müssen, um als Team zu funktionieren und uns die Richtung für die wichtigen Bereiche in unserem Entwicklungsprogramm vorzugeben."

Entgegen aller Vermutungen will Ferrari die Saison 2014 noch nicht ad acta legen und sich schon komplett auf das nächste Jahr konzentrieren. "Einige Updates haben auf der Strecke gut funktioniert und deshalb wollen wir weiterhin Rennen für Rennen so verfahren", erklärte Mattiacci die Entscheidung. "Es gibt ein klar definiertes Entwicklungsprogramm, das wir durcharbeiten und welches Updates bei jedem Rennen vorsieht."

Kleines Kernteam

Dass der Weg zurück an die Spitze nicht leicht ist, damit habe man sich bei der Scuderia inzwischen abgefunden. Der Schlüssel zum Erfolg sei aber das Team, das auf einigen Schlüsselfiguren aufbaut. Der Teamchef zählt auf: "Präsident Montezemolo, James Allison, Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und eine Gruppe von sehr talentierten Ingenieuren."

Von einem möglichen Rausschmiss Räikkönens kann also in Maranello nicht die Rede sein. Nun gehe es darum, den jeweiligen Leuten die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch auf die geplanten Umstrukturierungen kam Mattiacci noch zu sprechen: "Ein großes Ziel ist es, unsere Reaktionszeit zu beschleunigen. Da scheint es, dass unsere Mitbewerber besser aufgestellt sind."