Sauber erlebte in Montreal einmal mehr ein enttäuschendes Qualifying. Während Adrian Sutil nicht über den 16. Startplatz hinauskam, konnte Esteban Gutierrez gar nicht erst am Zeittraining teilnehmen, da er sich im dritten Freien Training gedreht hatte und mit dem Heck in die Begrenzungsmauern gekracht war. Aufgrund dessen muss das Team das Chassis sowie das Getriebe wechseln und Gutierrez wird das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen.

Untersuchungen dauern an

Gutierrez musste das Qualifying aus der Zuschauerrolle verfolgen, Foto: Sutton
Gutierrez musste das Qualifying aus der Zuschauerrolle verfolgen, Foto: Sutton

"Das war ein enttäuschender Tag, nachdem wir bereits am Freitag einige Schwierigkeiten hatten", war der zum Zusehen verdammte Mexikaner niedergeschlagen. "Wir müssen die Daten weiter analysieren, um zu verstehen, was die Ursache für den Dreher war. Ich kam mit etwas Übersteuern in die Kurve, dann passierte etwas, und ich konnte das Auto nicht mehr kontrollieren."

Nun gelte es herauszufinden, ob das ausbrechende Auto auf einen Input seinerseits zurückging oder durch etwas ausgelöst wurde, das er schon zuvor gespürt habe. "Ich weiß, wie viel Arbeit es ist, das Auto für morgen vorzubereiten, und ich möchte mich beim Team dafür bedanken", dachte der 22-Jährige an die Mechaniker, vor denen eine lange Nacht liegt. "Morgen ist ein neuer Tag, und ich werde mein Bestes geben."

Wie Giampaolo Dall'Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke, erklärte, habe das Team mechanische Werte, Reifendrücke und aerodynamische Daten bereits überprüft und konnte bis dato noch nichts Auffälliges finden. "Die Auswertung der Antriebsstrang-Daten läuft noch", so der Italiener, der anmerkte: "Es wird einige Zeit dauern, bevor wir endgültige Resultate haben."

Sutil ratlos, Kaltenborn hofft

Sutil gelang im Gegensatz zu Monaco zwar der Sprung in Q2, wirklich zufriedenstellen konnte das Erreichen dieses Minimalziels den Gräfelfinger allerdings nicht. "Es war ein kleiner Erfolg, obwohl die Leistungsfähigkeit sich insgesamt nicht verbessert hat", sagte er.

Mit der Fahrbarkeit des C33 war Sutil weiterhin alles andere als glücklich. "Wir brauchen mehr Anpressdruck und haben im Moment in fast jedem Bereich Defizite", klagte er. "Es war schwierig, das Auto mit dem Gaspedal zu kontrollieren, da es sehr nervös ist."

Teamchefin Monisha Kaltenborn glaubt trotz der wenig rosigen Ausgangslage, dass Sutil am Sonntag eine Verbesserung erzielen kann. "Wenn man die Longruns anschaut, dann lässt das hoffen", hat die Österreicherin den Mut nicht verloren. "Insofern erwarten wir, dass er die Möglichkeit hat, sich im Rennen zu steigern."