Sebastian Vettel war im Qualifying zum Kanada Grand Prix der erste Verfolger der Mercedes-Piloten. Allerdings hatte er sechs Zehntel Rückstand auf das dominierende Duo. Zunächst sei es nicht ganz rund gelaufen, dann sei er jedoch mehr Risiko eingegangen. "Insgesamt ist es ganz klar ein gutes Ergebnis für uns. Es ist ziemlich knapp mit den Jungs hinter uns und leider fehlt eine halbe Sekunde nach vorne. Aber ich glaube, es liegen vier oder fünf Autos im Abstand weniger Hundertstel", erklärte Vettel.

Das Wochenende sei für Red Bull bislang nicht einfach gewesen. Im Rennen hofft Vettel auf die Strategie, die für Überraschungen sorgen könnte. "Die Mercedes sind ein bisschen weiter weg, aber morgen kann alles passieren. Regen ist keiner gemeldet, aber ich glaube, dass wir im Renntrimm etwas besser zurechtkommen."

Hinter Vettel starten die beiden Williams-Piloten, die er vor allem auf den Geraden aufgrund ihres Mercedes-Motors stark einschätzt. "Ich will an den Mercedes dran bleiben, um im Windschatten zu sein und dann schauen, was ich machen kann. Wenn wir die Chance haben, sie zu attackieren, sollten wir es versuchen", zeigte er sich angriffslustig.

Anerkennung erhielt Vettel von der Konkurrenz. "Er ist wieder in Form, er ist absolut zurück", stellte Niki Lauda fest. "Aber der Abstand zu Mercedes ist relativ groß, im Rennen wird er nicht so schnell fahren können wie die Mercedes-Autos."

Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko verriet, dass das Weltmeisterteam in Kanada mit der Abstimmung kämpfte und die Reifen nicht auf Temperatur brachte. "Wenn sie vorne auf Temperatur waren, dann bauten sie hinten ab", berichtete er. "Wir waren uns nicht sicher, dass wir Q3 erreichen und dann das - Seb hat gezeigt, wer der wahre Weltmeister ist!" Vor allem auf einer Strecke, auf der Red Bull auf den Geraden eine halbe Sekunde auf Mercedes verliert, sei Platz drei ein tolles Ergebnis.