Nachdem sich Renault etwas zu erholen schien, sorgen die Franzosen seit Monaco wieder für permanente Negativschlagzeilen. Im Fürstentum gingen die Power-Unit-Komponenten bei Sebastian Vettel reihenweise kaputt, in Montreal trifft es das Schwesterteam Toro Rosso.

Bei Toro Rosso gab es Probleme über Probleme, Foto: Sutton
Bei Toro Rosso gab es Probleme über Probleme, Foto: Sutton

"Leider müssen wir einige Zuverlässigkeitsprobleme beheben", gesteht Motorenchef Remi Taffin. Am Fahrzeug von Jean-Eric Vergne gab es am Vormittag Probleme mit dem Energiespeicher, wobei für das Kanada Wochenende ein nagelneues Exemplar eingebaut wurde.

Bei den Problemen von Daniil Kvyat wollte Taffin nicht ins Detail gehen. "Wir müssen die Power Unit wechseln", so die unschöne Nachricht für den Russen. Ob tatsächlich die ganze Power Unit gewechselt werden muss, wird sich zeigen. Sollten komplett neue Teile eingesetzt werden müssen, wird die FIA darüber Auskunft geben.

Auch Performance bereitet Sorgen

Unabhängig von der Zuverlässigkeit gibt es bei Renault auch beim Blick auf die Performance nur wenig Grund zur Freude. Eigentlich wollten die Franzosen in Kanada auf der Höhe sein, doch der Nachteil gegenüber den Mercedes-Aggregaten scheint noch immer immens zu sein. "Wir wussten, dass uns die langen Geraden einige Kopfschmerzen bereiten würden", so Taffin.

Taffin weiter: "Die langen Vollgaspassagen und die Bedeutung des Topspeeds spielen uns nicht in die Karten." In der Tat zeigt sich beim Blick auf die Höchstgeschwindigkeiten ein altbekanntes Bild: Mercedes dominiert. Allerdings ist überraschenderweise Sebastian Vettel auf Rang acht aufgelistet, Teamkollege Daniel Ricciardo belegt in dieser Wertung hingegen nur Platz 21.

Mit 317,9 Stundenkilometern fehlen Ricciardo 9,7 km/h auf seinen Teamkollegen. Doch Vettel fuhr bei der Messung seines Topwertes die gesamte Gerade im Windschatten von Kevin Magnussen - somit relativiert sich der Wert wieder. Zieht man Vettel ab, findet sich unter den Top-10 bei der Höchstgeschwindigkeit lediglich ein nicht-Mercedes-befeuerter Pilot wieder. Wenig überraschend ist das Jean-Eric Vergne. Toro Rosso setzt seit Saisonbeginn konsequent auf Höchstgeschwindigkeit.

"Wir haben noch immer einen Rückstand auf Mercedes und wir können an den Zeiten sehen, dass wir bei der Gesamtperformance mit der Low-Downforce-Konfiguration noch Probleme haben", gesteht Taffin. Über Nacht könne man aber noch ein paar Änderungen vornehmen, so der Motorenchef. Alle würde man damit nicht überholen, aber immerhin kleinere Verbesserungen seien machbar.