Jenson Button belegte in den Freitagstrainings zum Grand Prix von Kanada die Ränge sieben und neun. Er sprach im Anschluss von einem positiven ersten Trainingstag: "Es ist für uns ganz okay gelaufen. Der Longrun in der ersten Session war ziemlich gut, vor allem mit wenig Sprit sind wir ziemlich stark. Mit mehr Benzin liegt das Auto nicht so gut, aber insgesamt konnten wir heute viele Dinge ausprobieren und es war ein nützlicher Tag für uns."

Unter den Experimenten des Briten war auch ein Run über fünf Umläufe am absoluten Limit auf den Option-Pneus. "Ich habe auf den Supersoft-Reifen ein paar Runden lang richtig Gas gegeben, um zu sehen, was passiert. Wir haben Graining erwartet und es ist dann auch so gekommen. Es ist ein Reifen, auf den man definitiv aufpassen muss, am Heck noch mehr als an der Front. Das ist eine wichtige Information für uns, um zu wissen, wie wir das Auto morgen abstimmen und fahren müssen. Darüber hinaus wird es am Samstag und Sonntag heißer sein als heute, auch das müssen wir bedenken", erklärt Button die Herausforderungen für sich und sein Team.

Theoretisch ideal

Der Circuit Gilles Villeneue müsste McLaren aber theoretisch liegen, meint der Sieger von 2011, als das Rennen über vier Stunden dauerte: "Es gibt auf dieser Strecke viele Geraden und da ist unser ziemlich gut. Außerdem hat der Kurs praktisch keine schnellen Kurven, was uns ebenfalls entgegen kommt, weil wir in langsamen Passagen stärker sind."

Button gewann 2011 eine legendären Kanada GP nach über vier Stunden, Foto: Pirelli
Button gewann 2011 eine legendären Kanada GP nach über vier Stunden, Foto: Pirelli

Auch Kevin Magnussen sieht sein Auto beinahe als prädestiniert für den Kurs auf der Ile Notre-Dame an. "Wir sind froh, Mercedes-Power-Units zu haben. Jeder weiß, dass sie sehr stark sind und das ist vor allem auf dieser Strecke, wo man viel Leistung benötigt, ein Vorteil", ist sich der Däne sicher. Nach seiner ersten Erfahrungen in Montreal zeigte er sich begeistert und versprühte Optimismus: "Das ist eine wirklich coole Strecke. Sie ist ziemlich langsam, was normal nicht so spannend ist, aber hier macht es wirklich Spaß. Auch das Auto fühlt sich wieder gut an.Ich glaube, dass wir dieses Wochenende um die Plätze im vorderen Mittelfeld kämpfen werden. Wenn wir es schaffen, vor den Force Indias und Williams zu liegen, dann können wir zufrieden sein."

Auch er teilt die Befürchtungen seines Teamkollegen, dass sich die Option-Pneus bei hohen Temperaturen schnell auflösen könnten: "Wenn es noch heißer wird, dürfte die Überhitzung der Reifen sicher ein Problem werden, vor allem bei den Supersofts. Der Fahrer, der mit den Reifen am besten haushalten kann, wird am Ende ganz oben stehen."

Magnussen veräppelt Sutil

Eine kleine Schrecksekunde erlebte der Rookie im ersten Freien Training. Er bremste bei der Anfahrt auf die letzte Schikane vor Start und Ziel stark ab und im Anschluss viel Schwung holen zu können. Der nachkommenden Adrian Sutil musste ausweichen und ratterte über den neben der Strecke angebrachten Buckel. "Ich weiß nicht warum er über den Buckel gefahren ist. Am Ende der Leiste gibt eine Öffnung und dort kann man in den Notausgang fahren. Vielleicht ist er ja die Strecke nicht abgegangen. Ich weiß es nicht, aber es tut mir leid, dass ich ihm im Weg war", analysierte Magnussen die Situation.