Die siebte Station führt den Formel-1-Tross an diesem Rennwochenende nach Kanada. Auf der Insel der Murmeltiere inmitten des St. Lorenz-Stroms von Montreal lieferten sich die Piloten am Freitag den ersten Schlagabtausch auf einer High-Speed-Strecke in dieser Saison.

Die Platzierungen: Lewis Hamilton hat schon drei Mal in Kanada gewonnen. Und auch in diesem Jahr begann er das Rennwochenende mit einer Bestzeit: 1.16.118 Minuten lautete seine Bestzeit im 2. Freien Training in Montreal. Wie immer dicht auf den Fersen war ihm Nico Rosberg, der knapp zwei Zehntel langsamer war. Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso zeigten mit jeweils rund einer halben Sekunde Abstand eine aufsteigende Form.

Die Zwischenfälle: Bereits kurz nach dem Beginn des 2. Trainings legte Kamui Kobayashi einen Dreher in der Senna-Kurve hin. Der Japaner konnte jedoch weiterfahren. Gleiches galt für Esteban Gutierrez, der mit seinem Sauber die Mauer allerdings knapper verfehlte. Eine ähnlich knifflige Situation erlebte Adrian Sutil, der nach einer halben Stunde im zweiten Training beinahe Kevin Magnussen ins Heck krachte, weil dieser in der Zielschikane zu stark abbremste, um Anlauf für seine Runde zu nehmen. Sutils Ingenieur geklagte sich darüber deutlich im Funk...

Auch Kimi Räikkönen war vor einem Dreher nicht gefeit: der Finne drehte sich am Kurvenausgang der Haarnadel. Er hat mit dem eigentlichen Testteamingenieur David Lloyd an diesem Wochenende einen zusätzlichen Helfer an seiner Seite, der dem Team dabei helfen soll, die Schwierigkeiten des Finnen in den Griff zu bekommen.

Das 1. Training: Überraschung im ersten Training: Bestzeit für Fernando Alonso und Ferrari! Ungewohnte Situation für Lewis Hamilton und Nico Rosberg, der fast alle Sessions und definitiv alle Rennen in dieser Saison dominierten. Es war aber nicht das erste Mal, dass Alonso die Silberpfeil-Piloten in diesem Jahr ärgern konnte - das gelang ihm schon zwei Mal zuvor, jedoch stets nur im Training.

Die Defekte: Der Circuit Gilles-Villeneuve fordert vor allem die Bremsen und die neuen Power Units. Beide werden auf dem Hochgeschwindigkeitskurs besonders stark beansprucht. In der zweiten Session klagte Max Chilton über Schwierigkeiten mit seinem Motor, kurz darauf rollte Marcus Ericsson im Notausgang aus.

Die Analyse: In Montreal kommt es auf die Motoren an: Entsprechend galt Mercedes vor dem Rennwochenende als klarer Favorit. Immerhin hat Mercedes die anerkannt beste Power Unit entwickelt. Sogar Lewis Hamilton erwartete vor dem Wochenende keine geringeren Abstände als bei den vergangenen Rennen.

"Vielleicht gibt es eine Überraschung an diesem Wochenende, aber die Mercedes Power Unit ist auf den Geraden besonders stark", so Hamilton. "Unsere Gegner müssten außergewöhnlich gearbeitet haben, um an diesem Wochenende mit uns auf den Geraden mithalten zu können." Im Freitagstraining waren Ferrari und Red Bull allerdings erstaunlich nah dran. Bis auf eine halbe Sekunde kamen Vettel und Räikkönen an die Bestzeit von Hamilton heran.