Magere acht Punkt stehen auf dem WM-Konto von Romain Grosjean zu Buche. Im Vorjahr hatte der Franzose nach sechs Rennen bereits 26 Zähler eingefahren. Dass er sein Punktekonto in Kanada ordentlich aufstocken kann, glaubt Grosjean nicht. Stattdessen erwartet er wieder ein schwieriges Wochenende. "Zum einen liegt es an der neuen Reifenkonstruktion, zum anderen hängt es mit der Tatsache zusammen, dass wir nicht genügend Zeit hatten, um alles zu checken, was wir checken wollten", erklärte Grosjean gegenüber Autosport.

Noch immer leidet Lotus unter den verlorenen Testkilometern bei den Wintertests und zum Saisonauftakt. Erst nach dem Monaco GP hatte Lotus ausreichend Zeit das Auto auf dem Prüfstand auf Herz und Nieren zu prüfen. "Das Auto war sieben Tage lang auf dem Prüfstand und dabei haben wir einige entscheidende Dinge entdeckt. Ich hoffe, dass es uns einen Schritt nach vorne bringt, aber die letzten sechs Rennen kriegen wir nicht mehr zurück", spielte er auf die verpassten Gelegenheiten an.

Die negativen Schlagzeilen der letzten Monate sollen damit endlich der Vergangenheit angehören. Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez fand dieses sowieso übertrieben wie er gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte. "Es war in meinen Augen sowieso die ganze Zeit völlig übertrieben, also dass wir kein Auto mehr bauen können und was weiß ich was - da musste ich echt lachen", sagte Lopez. "Aber so ist das in der Formel 1. Wenn man ein paar schlechte Rennen hat, ist man gleich untendurch und hat eine Gurke gebaut."

Quo vadis Grosjean?, Foto: Sutton
Quo vadis Grosjean?, Foto: Sutton

Für Schlagzeilen sorgte zuletzt auch Grosjean selbst. Der Franzose schloss zuletzt einen Weggang von Lotus nicht aus. "Natürlich will ich Rennen gewinnen und versuchen, Weltmeister zu werden. Dazu benötige ich ein Team, das es mir ermöglicht, dies zu tun", erklärte Grosjean und heizte damit die Gerüchteküche an. Auch Lopez ist sich bewusst, dass Grosjean einer der begehrtesten Fahrer im Feld ist. "Erst haben die Leute ihn abgeschrieben und jetzt klopfen diese Leute bei uns an und fragen, ob er nicht in ihrem Team fahren könnte", verriet Lopez.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint- Nach Platzt acht in Monaco reist Romain Grosjean mit Zuversicht Richtung Kanada, doch auch wenn er immer wieder betont, dass es bei Lotus schrittweise vorwärts geht, so muss er anfangen an sich und seine Karriere zu denken. So langsam nähern wir uns der Phase der Vertragshandlungen und Fakt ist: mit Lotus wird Grosjean wohl niemals Weltmeister werden. (Kerstin Hasenbichler)