Mit großen Erwartungen, sogar als Geheimfavorit auf den WM-Titel gingen Williams und Felipe Massa in die Saison. Doch davon kann nach drei siebten Plätzen nicht mehr die Rede sein. "Definitiv hatten wir bislang noch keine großartigen Ergebnisse", gibt der Brasilianer zu. "Es sollte so viel besser sein, als das, was ich bisher hatte."

Dass es bei Williams noch nicht für Spitzenplatzierungen reichte, hat mehrere Gründe. Zu Beginn des Jahres war das Podium für den FW36 zumindest in Reichweite. Weder Massa, noch Teamkollege Valtteri Bottas konnten das Potential aber umsetzen.

"Im ersten Rennen bin ich nicht einmal bis zur zweiten Kurve gekommen", trauert Massa noch vor dem Kanada GP dem Frühen Aus beim Saisonauftakt in Melbourne nach. Kamui Kobayashi krachte dem Williams-Piloten nach dem Start ins Heck. In Bahrain sah es dann lange nach einem Podium für Williams aus. "Wegen dem Safety-Car habe ich aber einige Positionen verloren", klagt Massa. So wurde es am Ende wieder nur Rang sieben.

Danach aber war Williams nicht mehr so konkurrenzfähig wie zu Beginn der Saison. In Montreal könnte sich das aber wieder ändern, denn die Streckencharakteristik kommt dem Traditionsrennstall entgegen. "Im Vergleich zu Monaco - und auch im Vergleich zu anderen Strecken - könnte diese Strecke ein bisschen besser zu unserem Auto passen." Die Ziele sind ambitioniert: "Ich hoffe, um einiges besser als Platz sieben."

Wie in Bahrain zählt auf dem Kurs auf der Ile Notre-Dame vor allem die Motorleistung und gute Traktion. Mit Mercedes-Power im Heck also perfekte Voraussetzungen. "Es kann auf jeden Fall eine gute Strecke für die Teams mit Mercedes-Motor sein."

Viele Kritiker befürchten, dass Williams nach den vertanen Chancen zu Beginn der Saison nun den Anschluss zur erweiterten Spitze nicht mehr halten kann. Die Ressourcen in Grove sind nicht mit jenen der Konkurrenz aus Milton Keynes, Brackley, Maranello oder auch Woking zu vergleichen. Massa aber sieht auch einen Vorteil bei Williams.

Erfolgsgarant Smedley?

Genauer gesagt in der Personalie Rob Smedley. Massas ehemaliger Renningenieur wechselte ebenfalls von Ferrari zu Williams und war erstmals beim Bahrain GP im Einsatz. "Ich glaube, er ist ein sehr intelligenter Ingenieur mit einer Menge Erfahrung. Aber die Dinge ändern sich nicht vom einen auf den anderen Tag, weshalb es eine gewisse Zeit braucht."

"Ich freue mich wirklich darauf, dass die Dinge von jetzt bis zum Ende der Saison von Zeit zu Zeit immer besser werden", so Massa weiter. Ob sich die Verbesserungen auch in Resultate auf der Rennstrecke umsetzten lassen, bleibt abzuwarten. Denn schon während der ersten sechs Rennen war deutlich zu sehen, dass Williams im Entwicklungsrennen federn lassen muss. Ein streckenbedingter Aufschwung kann darüber auf lange Sicht gesehen nicht hinwegtäuschen.