"In der Formel 1 ist Speed nicht das Wichtigste" - das meint zumindest Robert Kubica. Der frühere F1-Pilot sieht Nico Rosberg im aktuellen Titelkampf mit leichtem Vorteil. "Wenn man 100 Leute befragen würde, die Nico und Lewis gut kennen, dann würde die Mehrzahl sicherlich sagen, dass Lewis der Schnellere von beiden ist. Doch Nico hat sich in den letzten zwei, drei Jahren immens verbessert, speziell in seiner Herangehensweise an ein Rennen", erklärte der Pole.

Mit seinem Sieg in Monaco hat sich Rosberg die WM-Führung von Teamkollege Lewis Hamilton zurückgeholt. Doch die beiden Mercedes-Piloten trennen nur vier Punkte - was teamintern zuletzt für einige Querelen gesorgt hat. "Es ist eine schwierige Situation, wenn man in der WM gegen seinen Teamkollegen kämpft. Im Fall der beiden kommt noch hinzu, dass Mercedes einen derart großen Vorsprung hat, dass sie sich um die Konkurrenz keine Sorgen machen müssen", sagte Kubica gegenüber Autosport.

Die aktuellen Schlagzeilen über einen Krieg zwischen den Silberpfeilen hält der frühere F1-Pilot allerdings für übertrieben. "Solche Spannungen sind normal, wenn man um Siege und den Titel kämpft", betonte der Pole. Trotzdem würde er aktuell mit einer Person im Paddock nicht tauschen wollen - und zwar Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Es ist wirklich eine delikate Situation, wenn man zwei starke Fahrer in einem dominierenden Auto hat. Gut, dass ich nicht in Toto's Position stecke", meinte Kubica.

WRC statt Formel 1

Nach seinem schweren Rallye-Unfall im Jahr 2011 hat sich Kubica wieder in den Motorsport zurückgekämpft und tritt aktuell in der WRC an. Von 2006 bis 2010 ging er für BMW-Sauber an den Start und schrieb damit Geschichte - immerhin war Kubica der erste Pole in der Formel 1. 2010 wechselte er zu Renault, die darauffolgende Saison konnte er aufgrund seiner schweren Handverletzungen nicht mehr bestreiten.