Wie sieht der Ausblick für Kanada aus?
Federico Gastaldi: Wir freuen uns auf ein Event, das zu den Lieblingsrennen vieler Leute zählt und traditionell viel Aufmerksamkeit bekommt, zudem hat es gute Einschaltquoten im Fernsehen. Montreal ist eine großartige Stadt, wir werden bei unseren Besuchen von jedem herzlich willkommen geheißen. Es ist ein Rennen, bei dem wir viele Gäste haben werden und es ist unser erster Besuch in Nordamerika in dieser Saison. Kommerziell betrachtet ist es ein starker Event. Auf der Strecke könnte es eine Herausforderung werden, denn es sieht nicht so aus, als würde der Kurs unseren momentanen Stärken entgegenkommen. Aber wir werden bald herausfinden, ob das tatsächlich der Fall ist.

Monaco lief nicht nach Wunsch...
Federico Gastaldi: Monaco war eine frustrierende Erfahrung. Dass Pastor nicht starten konnte, war für alle negativ. Romain machte einen guten Job und holte wieder Punkte, was sehr gut ist, aber ich denke, Pastor hätte ebenfalls Punkte machen können. Das Team machte wie gewöhnlich einen tollen Job - Ingenieure, Mechaniker, alle Leute in der Fabrik -, aber es war frustrierend für viele von uns. Ich weiß, dass jeder in Enstone sehr hart gearbeitet hat, um sicherzustellen, dass wir nicht noch einmal dasselbe Problem wie mit Pastor haben.

Maldonado produzierte in dieser Saison schon viel Schrott, Foto: Sutton
Maldonado produzierte in dieser Saison schon viel Schrott, Foto: Sutton

Für Pastor muss der Saisonstart frustrierend gewesen sein.
Federico Gastaldi: Sicherlich war es ein harter, harter Start ins Jahr und Pastor litt sehr unter Standfestigkeitsproblemen. Wir wissen, dass er ein schneller Fahrer mit guter Erfahrung ist und wie alle Piloten will er auf der Strecke kämpfen. Monaco war ein heftiger Schlag. Obwohl wir nicht in der Lage waren, den Speed, den wir wollten, aus dem Auto herauszuholen, war eine gute Strategie für Pastor vorbereitet, um im Rennen Fortschritte zu machen. Aber wie wir wissen, sollte es nicht sein. Wir erwarten nicht, ein Problem wie in Monaco erneut zu erleiden.

Die Kostenreduzierung ist ein viel diskutiertes Thema. Was ist deine Meinung?
Federico Gastaldi: Es gibt viele Gespräche. Das Problem ist, während wir allem im gleichen Boot zu sitzen scheinen, sind wir noch nicht auf derselben Seite. Wir haben alle unterschiedlichen Agenden und verschiedene Dinge, um die wir uns sorgen. Letztlich ist die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports und wir alle versuchen so viel Geld wie vorhanden auszugeben, um die Gegner zu schlagen. Wenn man ein großes Budget und gute Leute hat, bringt man sich selbst in die glückliche Lage, ein sehr gutes Rennauto zu bauen. Es stimmt, dass Enstone eine Geschichte darin hat, mit einem kleineren Budget als die Konkurrenz sehr wettbewerbsfähige Autos zu bauen, aber Kostenreduzierung kann uns allen zugutekommen. Der entscheidende Aspekt ist, dass es geschehen muss, es gibt keine Ausflüchte. Letzten Endes müssen wir gewährleisten, dass der Sport im derzeitigen wirtschaftlichen Klima nachhaltig ist. Tun wir das nicht, könnten wir uns in einer Situation wiederfinden, in der die Formel 1 nur vier Teams hat. Wir müssen sicherstellen, dass wir, als Formel 1, ein solides Geschäftsmodell für die Zukunft entwickeln.

Wie schwierig ist es momentan, Sponsoren zu finden?
Federico Gastaldi: Natürlich ist es nie einfach und sicherlich sind Titelsponsoren momentan rar. Als Team haben wir eine Zahl starker Partner und ein operationelles Budget für die Saison gesichert, gleichwohl wir keinen Titelsponsor haben. Wozu wir in der Lage waren, ist, zusätzliche und neue Unterstützung von bestehenden Partnern zu bekommen. In Monaco hatten wir Saxo Bank auf unseren Seitenkästen und sie waren sehr zufrieden mit dem Wert, den ihnen diese Aktion gebracht hat. In Montreal werden wir EMC an dieser Stelle haben und wir wissen, dass auch sie mit dem Profit dieser Aktion zufrieden sein werden.