Ruhig und fokussiert bleiben - mit dieser einfachen Formel will Ferrari in den kommenden Rennen den Kampf gegen Mercedes und Red Bull aufnehmen. "Natürlich müssen wir die Erwartungen erfüllen, aber das geht nur, wenn wir die Ruhe bewahren und hart weiterarbeiten", betonte Fernando Alonso. Bereits beim kommenden Rennen in Kanada hofft er um das Podest mitkämpfen zu können. "Wir haben dieses Jahr jedes Wochenende neue Teile am Auto gehabt - einige haben funktioniert, andere nicht. Wir müssen einfach sicherstellen, dass wir das Maximum aus den Updates für Kanada herausholen", betonte der Spanier.

"Wenn wir einen problemfreien Freitag erleben und die Teile ausgiebig testen können, dann sollten wir näher an dem Podest dran sein als zuletzt in Monaco", fuhr er fort. Obwohl er überzeugt ist, dass es bei Ferrari Schritt für Schritt nach vorne geht, ist sich Alonso auch darüber im Klaren, dass die Konkurrenz nicht schläft. "Der Abstand nach vorne ist immer noch signifikant, denn wie wir bringen auch die anderen Updates. Daher müssen wir einfach noch härter arbeiten", erklärte Alonso. Auch Kimi Räikkönen streitet nicht ab, dass es noch einige Bereiche gibt, die Ferrari verbessern muss.

"Uns fehlt immer noch der Speed, um mit Mercedes mitzuhalten. Wir wissen, was zu tun ist, aber wenn es so einfach wäre, ein Auto zu verbessern, dann hätte jeder ein schnelles Auto", stellte der Finne klar. Bis der F14T so schnell ist, sei es entscheidend an jedem Wochenende das Maximum herauszuholen. "Wir müssen einfach weiterkämpfen und hoffen, dass wir zukünftig auch etwas mehr Glück als zuletzt haben", sagte Räikkönen.

Räikkönen hofft sein Pech abstreifen zu können, Foto: Sutton
Räikkönen hofft sein Pech abstreifen zu können, Foto: Sutton

Ferrari: Montreal Bilanz

Ferrari in Montreal: Zehnmal triumphierten die roten Renner bereits in Montreal. Damit standen die Ferrari-Piloten öfter ganz oben auf dem Treppchen als die Fahrer aller anderen Teams. Die letzten sechs Siege gehen dabei allesamt auf das Konto von Rekordchampion Michael Schumacher, der in den Jahren 1997, 1998, 2000, 2002, 2003 und 2004 die Ziellinie als Erster überquerte. Für die weiteren Erfolge sind Strecken-Namensgeber Gilles Villeneuve (1978), Rene Arnoux (1983), Michele Alboreto (1985) und Jean Alesi (1995) verantwortlich. Mit insgesamt 274 Zählern ergatterte Ferrari in Kanada zudem mehr Punkte als jedes andere Team.

Fernando Alonso in Montreal: Es gibt sicherlich Strecken, die Fernando Alonso besser liegen als der Circuit Gilles Villeneuve. Elfmal ging der Spanier in Kanada an den Start, fünfmal ereilte ihn das vorzeitige Aus. Andere Piloten würden das aber wahrscheinlich als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Immerhin hat der Spanier einen Sieg aus dem Weltmeister-Jahr 2006 und einen weiteren dritten Platz (2010) auf der Haben-Seite, zudem wurde er in der Vorsaison Zweiter.

Kimi Räikkönen in Montreal: Wenn der Finne in Montreal überragende Leistungen zeigte, dann meist von weiter hinten in der Startaufstellung. 2005 siegte er von Platz sieben aus, 2003 bugsierte er seinen McLaren von Startposition 20 auf den sechsten Rang. Räikkönen schied bei bislang zehn Rennen lediglich einmal aus und klassierte sich, wenn er die Zielflagge sah, stets in den Top-10.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari große Hoffnungen in das Update-Paket für Kanada setzt. Die bisherigen Pakete brachten zwar einen Schritt nach vorne, allerdings nicht groß genug, um die Konkurrenz von Mercedes und Red Bull zu gefährden. Das Kanada-Update dürfte die letzte Chance der Scuderia sein, will man 2014 noch ein Wörtchen an der Spitze mitreden.(Kerstin Hasenbichler)