Die Kritik am neuen Motoren-Reglement war zuletzt ein wenig abgeflacht, doch nun legt Patrick Head nach. Der frühere Technikchef von Williams zweifelt das an, was nicht wenige Experten und Fans auch denken: Braucht die Formel 1 eigentlich Hybrid-Motoren? "Die Hersteller von Straßenautos leisten in Sachen Hybrid derzeit sowieso tolle Arbeit", sagte Head gegenüber BBC. "Ich weiß nicht, ob es die Formel 1 braucht, um die Hybrid-Technologie zu demonstrieren."

Allgemeines Argument der Motorenhersteller in der Formel 1: Die Königsklasse ist seit jeher Vorreiter in Sachen Technologie und das gesammelte Wissen könne vom Motorsport auf die Straße adaptiert werden. "Wenn wir von Motorsport sprechen, bedeutet das, dass wir testen, entwickeln und Risiken eingehen können", sagte zuletzt Alain Prost gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Normalerweise geht das bei großen Unternehmen eher nicht, aber der Rennsport macht es möglich."

Sicherlich gibt es zahlreiche Argumente, die für die Abkehr der alten V8-Motoren hin zu effizienten Hybridantrieben sprechen. Kostenreduzierung als bedeutender Faktor auf lange Sicht, aber: Die Entwicklung der hoch komplizierten Power Units hat hunderte Millionen an Entwicklungskosten verschlungen.

"Ich denke, dass diese Motoren eine faszinierende Technik sind, aber für ihren Zweck sind sie viel zu teuer", so Head. "Das ist ein ziemlich teurer Weg, um Formel-1-Autos anzutreiben. Man könnte 800PS für zwei Millionen Euro pro Jahr und Team produzieren - ich denke, dass die Teams zehnmal so viel bezahlt haben." Laut Head solle es in der Formel 1 eher um die Fahrer und Unterhaltung auf der Strecke gehen.