Nach der Niederlage im Qualifying zog Lewis Hamilton auch im Rennen den Kürzeren und musste die Führung in der Weltmeisterschaft wieder an seinen siegreichen Teamkollegen abgeben. Nach vier Siegen in Folge wurde es für den Mercedes-Pilot im sechsten Rennen der Saison nur der zweite Platz. Das Stimmungs-Barometer schlug nach der Zieldurchfahrt in Monaco ähnlich weit nach oben aus wie nach der verpassten Pole am Vortag - nämlich gar nicht.

In den ersten 60 Runden verfolgte Hamilton seinen Teamkollegen noch auf Schritt und Tritt, der Abstand zwischen den beiden Mercedes-Piloten betrug selten mehr als eine Sekunde. Immer wieder beschwerte sich Hamilton im Boxenfunk, fühlte sich benachteiligt. "Man kann Lewis nicht zufrieden stellen, wenn er nicht gewinnt. Darum ist er auch so schnell", bestätigte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche.

Nach dem Unfall von Adrian Sutil in der Hafenschikane wäre Hamilton gerne eine Runde früher an die Box gekommen, um nicht weiter hinter Rosberg zu hängen. "Ein früherer Boxenstopp war seine einzige Möglichkeit zum Sieg. Als das nicht funktioniert hat, war bei ihm die Luft raus", so Zetsche.

Platz zwei konnte Hamilton nicht begeistern, Foto: Sutton
Platz zwei konnte Hamilton nicht begeistern, Foto: Sutton

Luft raus und Dreck rein, so sah es dann im letzten Renndrittel aus. Hamilton eure plötzlich so viel langsamer, dass sich sogar das Team erkundigte. Die Antwort gab es postwendend: "Ich habe etwas im linken Auge und kann nicht mehr richtig sehen", klagte Hamilton über sein außergewöhnliches Problem.

Immerhin konnte Hamilton den zweiten Platz gegen den herannahenden Daniel Ricciardo verteidigen und zeigte sich dann doch noch versöhnlich - zumindest ein bisschen. "Es war wichtig für das Team Punkte zu holen. Unsere Pace war sehr gut, wir waren richtig stark. Es ist allerdings ein sehr schwieriger Kurs zum Überholen", resümierte Hamilton nach dem Rennen.