Auch heute haben wir wieder Licht und Schatten bei Lotus erlebt...
Gerard Lopez: [lacht] Ja! Leider wie immer... Folge drei und vier.

Was war bei Pastor Maldonado los?
Gerard Lopez: Er hatte ein Problem mit der Benzinpumpe.

Für Romain Grosjean ging es am Ende noch in die Punkte, aber durchaus mit etwas Hilfe von der Konkurrenz...
Gerard Lopez: Absolut, das war heute Glück. Romain ist heute nicht so stark gefahren wie sonst. Er hing unglaubliche lange hinter einem Caterham fest. In Monaco ist es eben nicht einfach, zu überholen. Vielleicht hätte er etwas aggressiver fahren können. Sobald er freie Fahrt hatte, war das Auto schnell. Wir sind eine Zeit lang sehr gut gefahren, aber am Ende haben wir ganz klar davon profitiert, dass die anderen Fehler gemacht haben.

[Ein Fahrzeug kommt hinter Lopez angefahren und droht, ihn zu überrollen]

Achtung, da kommt etwas... Waren die Reifenprobleme von gestern heute noch akut?
Gerard Lopez: Nein, in der Rennpace sieht es ganz anders aus. Im Rennen haben wir mehr Temperatur in den Reifen. Das Auto war wirklich nicht schlecht. Leider ist Romain nicht so aggressiv gefahren wie sonst. Man hat bei Adrian Sutil gesehen, dass man dann schon überholen kann. Eine Zeit lang ist Romain aber mit freier Fahrt die fünft- oder sechstbesten Zeiten gefahren. Damit können wir trotzdem zufrieden sein. Wenn wir in so einem Rennen punkten, ist das schon okay.

Es kamen nur 14 Autos ins Ziel - das ist typisch für Monaco. Aber auffällig war, dass es recht viele Motorschäden gegeben hat...
Gerard Lopez: Wir haben in diesem Jahr einen neuen Antriebsstrang und diese Strecke ist anders als die bisherigen. Man fährt hier nicht mit Vollgas, sondern sehr abwechslungsreich - sehr hoch, sehr niedrig, sehr hoch. Das scheint mit den neuen Motoren noch nicht so zu passen. Deshalb gab es hier mehr Probleme als woanders. Monaco ist das eine Extrem, das andere ist Monza. Dort fährt man fast permanent Vollgas.

Romain Grosjean stellte seinen Teamchef nicht ganz zufrieden, Foto: Sutton
Romain Grosjean stellte seinen Teamchef nicht ganz zufrieden, Foto: Sutton

Mercedes hat wieder bis zum Vierten jeden überrundet...
Gerard Lopez: Das ist für mich mittlerweile normal. Sie haben bei weitem das beste Auto. Dazu einen sehr guten Motor und zwei super Fahrer. Ich denke, so wird es auch für den Rest der Saison weitergehen.

Werden wir irgendwo einmal einen anderen Sieger sehen?
Gerard Lopez: Wenn sie einen Fehler machen, vielleicht schon. Ansonsten glaube ich, dass Mercedes uneinholbar sein wird. Ich finde das auch nicht deprimierend. Ich bin Formel-1-Fan und denke an 1987 oder 1988 zurück. Senna und Prost haben alle Rennen bis auf eines gewonnen - trotzdem war es eine super Saison.

Vielleicht sind wir etwas enttäuscht, weil wir wissen, dass wir nichts dagegen ausrichten können. Aber Mercedes hat super Arbeit geleistet. Zum Glück kämpfen die beiden Fahrer gegeneinander, sonst wäre es deprimierend. Aber so kann es sehr interessant sein.

Sie stimmen der Kritik also nicht zu, dass die Formel 1 durch die Mercedes-Dominanz langweilig ist?
Gerard Lopez: Nein, auf keinen Fall. Ich verstehe die Kritik am Sound, das ist etwas anderes. Aber es ist nichts Neues, dass ein Team ein besseres Auto gebaut hat. Es wäre schade, wenn nur ein Fahrer alles gewinnen würde - das wäre langweilig. Die Saison ist zwar nicht so überragend, als wenn jedes Rennen ein anderer Fahrer gewinnen würde, aber ich finde sie trotzdem noch interessant.