Nico Rosberg heißt der strahlende Sieger des Monaco GP. Nach vier teaminternen Niederlagen gegen Lewis Hamilton schaffte es der Wahl-Monegasse bei seinem Heimrennen zum zweiten Mal in Folge den wertvollsten Triumph der Saison einzufahren. Rosberg zeigte vom Start weg eine fehlerfreie Leistung, konnte seine Pole-Position in die Führung ummünzen und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab.

"Es ist ein ganz besonderer Tag für mich", freute sich Rosberg, der mit seinem zweiten Saisonerfolg die WM-Führung wieder zurückerobert hat. Rosberg führt nun mit 122 zu 118 Punkten vor Hamilton. Vor allem nach Rosbergs umstrittenem Verbremser im Qualifying stand das Duell der beiden Silberpfeil-Piloten im Mittelpunkt. "Lewis ist gut gefahren und hat permanent Druck gemacht", fand der Sieger lobende Worte für den Zweitplatzierten.

"Ich bin aber cool geblieben und habe am Ende einen Vorsprung herausgefahren." Fast zehn Sekunden vor Hamilton überquerte Rosberg die Ziellinie. Allerdings hing ihm der Brite fast das gesamte Rennen über im Heck, wegen Problemen mit seinem Auge fiel er allerdings in der Schlussphase zurück.

Fahrweise umstellen

In Runde 41 dann ein Funkspruch Richtung Rosberg: "Wenn du nicht in höheren Gängen fährst, dann wird das Benzin gegen Ende des Rennens knapp." Zu diesem Zeitpunkt war Hamilton weniger als zwei Sekunden hinter Rosberg. "Ich musste dann meine Fahrweise umstellen, musste beispielsweise andere Gänge fahren", so Rosberg. "Das war eine echt große Herausforderung." Der Abstand wurde sichtlich kleiner, Hamilton hin Rosberg wieder direkt im Getriebe - bis das Problem mit seinem Auge auftrat.

Lob gab es von allen Seiten: "Nico ist von Anfang bis Ende ein perfektes Rennen gefahren", freute sich Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Mercedes Formel 1 Teams. "Es gibt kein Rennen, das wichtiger ist als Monaco. Das Qualifying entscheidet viel, aber es war dennoch ein schönes Rennen - vor allem für Nico, weil er einen Heimsieg feiern konnte", gab es auch von Mercedes Boss Dr. Dieter Zetsche warme Worte.

Teamduell spitzt sich zu

Auffällig war die unterkühlte Atmosphäre der beiden Mercedes-Piloten bei der Siegerehrung. "Zwischen den Fahrern knistert es heftig. Die Spannung treibt mich zum Wahnsinn! Aber es ist natürlich, dass sie nicht Hand in Hand durch die Boxengasse laufen, das Duell ist irre", so Zetsche. Auch Mercedes Motorsportchef Toto Wolff hat Verständnis für die Reaktionen.

"Der Kampf bleibt lebendig, es sind Emotionen im Spiel und es ist intensiv. Aber auf diesem Niveau, auf dem beide fahren, ist das normal", so Wolff. "Sie sind beide Top-Fahrer und haben das Auto für die Weltmeisterschaft, das ist das normal."