Nico Rosberg nimmt den Großen Preis von Monaco von der Pole Position in Angriff. Der Mercedes-Pilot setzte sich im wichtigsten Qualifying des Jahres vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton durch, profitierte jedoch von einer von ihm selbst ausgelösten gelben Flagge, die es für den hinter ihm fahrenden Hamilton unmöglich machte, seine Zeit zu verbessern. In der letzten Runde von Q3 verbremste sich Rosberg in Mirabeau und schlitterte in den Notausgang, womit das Zeittraining gelaufen war.

"Ich hatte schon eine gute Runde in Q3 und habe gehofft, dass keiner mehr vorbeigehen würde, aber es war natürlich nicht der Wunsch, stehen zu bleiben. Es ist eine schwierige Kurve und leider ist mir der Fehler unterlaufen", sagte Rosberg, der Hamilton unmittelbar nach dem Qualifying keines Blickes würdigte. "Es tut mir leid für Lewis, ich wusste nicht, wo er positioniert war. Das ist nicht gut, aber es ist so. Ich habe mich beim Team schon entschuldigt."

Vorfall wurde untersucht

Rosbergs Malheur erinnert frappierend an Michael Schumachers Parkmanöver aus dem Jahre 2006, als der Kerpener seinen Wagen in der Rascasse abstellte, von den Stewards bestraft und von der Pole Position ans Ende des Feldes zurückversetzt wurde. Ob es auch diesmal soweit kommt, wird sich weisen, derzeit untersuchen die Regelhüter den Fall noch.

Update: Wie die Stewards am Abend bekanntgaben, kommt Rosberg ohne Strafe davon und wird somit vom ersten Startplatz ins Rennen gehen.

"Unterstellungen sind Quatsch. Nico hat sich einfach verbremst. Das Vorderrad hat blockiert und er ist geradeaus gefahren", wollte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda nichts von Absicht wissen. "Er hat sich verbremst, das kann passieren. Keine Vergleiche mit Michael bitte, denn das ist Quatsch."

Ähnliche Töne schlug auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff an. "Parken gibt es nicht mehr in der modernen Formel 1, das sind Verschwörungstheorien", erklärte der Österreicher. "Es war einfach ein Fehler, da bin ich mir zu 120.000 eindeutige Prozent sicher."

Langes Rennen

Angesichts der Tatsache, dass neun der letzten zehn Rennen in Monaco vom Pole-Sitter gewonnen wurde, ist Rosberg nun der große Favorit an der Côte d'Azur. "Heute war ein super Tag für mich und Startplatz eins ist perfekt, aber noch ist nichts entschieden", betonte er, zumal man nicht wisse, wie sich das Wetter im Laufe des Sonntags entwickeln werde. "Das wird noch ein verdammt langes Rennen morgen."