Drama und Spannung pur in Monaco. Der Rennsonntag lieferte Action, Sensationen, schöne und traurige Geschichten en masse. Nico Rosberg siegte souverän von der Pole Position und holte sich zudem die WM-Führung zurück. Daniel Ricciardo fuhr im Red Bull zum zweiten Mal in Folge aufs Podium, während Teamkollege Vettel weiter vom großen Pech verfolgt bleibt. Während Marussia in Person von Jules Bianchi über die ersten Punkte der Team-Historie jubeln durfte, zerstörte Teamkollege Max Chilton die Hoffnung auf Kimi Räikkönens erstes Podium seit seiner Ferrari-Rückkehr. Alle wichtigen News und Infos des Tages findet ihr kompakt hier im großen Team-für-Team-Rückblick von Motorsport-Magazin.com

Mercedes

Sonntag: Die Mercedes-Festspiele fanden auch beim GP von Monaco kein Ende. Mit einer fehlerfreien Fahrt von der Pole Position holte sich Nico Rosberg nicht nur seinen zweiten Monaco-Triumph in Serie, sondern zog in der WM-Wertung wieder an Lewis Hamilton vorbei auf Platz eins. Dieser versuchte während des Rennens vergeblich, an Rosberg vorbeizukommen, verpasste jedoch die Gelegenheit beim Boxenstopp, als eine Safety-Car-Phase die Strategie über den Haufen warf. Nachdem Hamilton gegen Ende des Rennens etwas ins Auge bekam, verlor er stetig an Zeit und Boden, rettete sich aber gerade noch vor Daniel Ricciardo als Zweiter ins Ziel.

Lewis Hamilton gab in Monaco alles, kam jedoch nicht an Nico Rosberg vorbei, Foto: Sutton
Lewis Hamilton gab in Monaco alles, kam jedoch nicht an Nico Rosberg vorbei, Foto: Sutton

Samstag: Nach seiner Bestzeit im Dritten Freien Training machte sich Lewis Hamilton berechtigte Hoffnungen auf die doch so wichtige Pole Position in Monaco. Allerdings behielt Nico Rosberg das letzte Lachen für sich: Mit der Bestzeit von 1:15.989 Minuten sicherte sich der aktuelle WM-Zweite den besten Startplatz. Allerdings sorgte die große Kontroverse des Zustandekommen des Ergebnises für die meisten Schlagzeilen. Rosberg wurde zwar von der Schuld einer absichtlich verursachten Gelbphase freigesprochen, der Stimmung im Team dürfte der Vorfall dennoch geschadet haben. "Ich bin sehr enttäuscht über das Urteil", machte Hamilton klar, während Rosberg Verständnis zeigte. "Es tut mir leid für Lewis und ich habe mich schon beim Team entschuldigt." Mit der silbernen ersten Startreihe sollte also bereits am Start für reichlich Action gesorgt sein...

Donnerstag: Die beiden schnellsten Runden des Trainingstages gingen erneut an das Silberpfeil-Duo. Lewis Hamiltons 1:18.271 und Nico Rosbergs 1:18.303 vom Vormittag konnten die Konkurrenten bei auftrocknender Strecke am Nachmittag nicht mehr unterbieten. Während Hamilton als Zweiter auch im 2. Training vorne mitmischte, musste sich Rosberg in dieser Session mit dem 20. Rang begnügen. Immerhin konnte Mercedes auch ein Problem lösen: "Wir haben entdeckt, dass es ein Temperaturproblem in der Kupplung ist, die zu kalt wird. Das haben wir größtenteils behoben", freute sich Rosberg.

Red Bull

Sonntag: Wie nah Freud und Leid in der Formel 1 zusammenliegen, bekam Red Bull im Rennen eindrucksvoll zu spüren. Der in dieser Saison vom Pech arg gebeutelte Sebastian Vettel musste bereits in Runde acht seinen RB10 mit einem defekten Antriebsstrang an der Box abstellen. Zuvor hatte er sich mit einem starken Start bereits Teamkollege Ricciardo gekrallt und lag auf Platz drei, als seine Suzie wie schon häufig in dieser Saison streikte. Ricciardo hingegen profitierte nicht nur von Vettels Aus, sondern ebenfalls von Räikkönens Pech mit einem unverschuldeten Plattfuß hinter dem Safety Car. Gegen Ende holte der Australier mit großen Schritten auf Hamilton auf, schaffte auf dem engen Stadtkurs jedoch kein entscheidendes Manöver mehr - und wurde wie auch in Barcelona hinter den Mercedes Dritter.

Sebastian Vettel ging direkt am Start an Daniel Ricciardo vorbei, schied jedoch wenig später mit technischem Defekt aus, Foto: Sutton
Sebastian Vettel ging direkt am Start an Daniel Ricciardo vorbei, schied jedoch wenig später mit technischem Defekt aus, Foto: Sutton

Samstag: Daniel Ricciardo besiegte sowohl im dritten Freien Training als auch im Qualifying erneut den Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel und macht so weiter von sich reden. Mit seiner Bestzeit von 1:16.384 Minuten lag der Australier knapp einienahlb Zehntelsekunden vor dem prominenten Teamkollege, der allerdings erneut vom Pech verfolgt wurde und Probleme mit seiner Power Unit bekam. "Wenn man den Boost von ERS-H - den man mit KERS im letzten Jahr vergleichen kann - nicht hat, dann verliert man am Anfang der Geraden und am Ende. Ich war so langsam, dass ich dort nicht einmal in den siebten Gang hochschalten konnte." Ricciardo ist trotz Rang drei ebenfalls nicht ganz zufrieden. "Es ist ein wenig frustrierend, denn ich wollte mindestens einen der Mercedes schlagen. Nun muss ich versuchen, minudestens einen beim Start zu kassieren und den anderen über die Strategie zu schlagen. Ich will hier auf Sieg fahren."

Donnerstag: Red Bull Racing schöpft in Monaco nach dem Trainingstag etwas Hoffnung. Das Weltmeister-Team wurde diesmal von keinerlei Zwischenfällen heimgesucht und brachte in beiden Sessions je einen Piloten auf Platz drei - Ricciardo in FP1, Vettel in FP2. "Sie sind die Favoriten, aber wir sind hier vielleicht etwas näher an ihnen dran", freute sich Vettel, der hinzufügte: "Der große Vorteil für uns auf dieser Strecke ist, dass es nicht viele Geraden gibt."

Ferrari

Sonntag: Bitterer Tag für Kimi Räikkönen. Nach einem Traumstart stahl sich der Finne direkt von Platz sechs auf den vierten Rang nach vorne, lag nach Vettels aus gar lange mit guter Pace auf Platz drei. Kurz vor Mitte des Rennens ereilte ihn dann sein bitteres Schicksal: Der bereits überrundete Max Chilton im Marussia fuhr Räikkönen hinter dem Safety Car ins Heck und schlitzte so den rechten Hinterreifen des Finnen auf. Durch den zusätzlichen Stop fiel Räikkönen bis auf Rang 13 zurück, kämpfte sich jedoch wieder bis auf Rang acht nach vorne, ehe ein Verbremser beim Überholversuch gegen Kevin Maqnussen die Chance auf Punkte endgültig zunichte machte. Als Zwölfter fuhr er nach dem zweiten unfreiwilligen Stopp auf den Supersoft-Reifen immerhin noch die schnellste Rennrunde, während Teamkollege Fernando Alonso nach einer fast unsichtbaren Fahrt Vierter wurde.

Kimi Räikkönen lag bis kurz vor Mitte des Rennens auf Podestkurs, ehe Max Chilton sein Rennen ruinierte, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen lag bis kurz vor Mitte des Rennens auf Podestkurs, ehe Max Chilton sein Rennen ruinierte, Foto: Sutton

Samstag: Fernando Alonso hat das Team-interne Duell gegen Kimi Räikkönen erneut gewonnen und startet als Fünfter eine Position vor dem Teamkollegen in den Grand Prix von Monaco. Im dritten Freien Training als ebenfalls Fünfter und Sechster zeitlich noch auf Augenhöhe, nahm Alonso Räikkönen in Q3 sage und schreibe 0,7 Sekunden ab. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich hier so viel Zeit auf Räikkönen herausholen kann. Niemals. Diese Runde zaubert mir für den Rest des Tages ein Lächeln ins Gesicht." Räikkönen zeigte sich ob der Niederlage nicht begeistert, malte jedoch nicht komplett schwarz. "Platz sechs ist nicht optimal, aber auch kein Desaster. Das Auto läuft noch nicht perfekt, aber wir sollten morgen doch gute Punkte einfahren können."

Donnerstag: Fernando Alonso landete in beiden Sessions im Spitzenfeld, fuhr am Nachmittag sogar die schnellste Zeit der zweiten Trainingseinheit. Teamkollege Kimi Räikkönen wurde hingegen am Nachmittag nach nur vier Runden von einem Getriebedefekt ausgebremst. Bei der Scuderia fiel auch schon die erste Entscheidung. "Der zusätzliche Grip, den wir auf unseren wenigen Runden auf den Supersoft-Reifen hatten, lässt keine Zweifel daran, dass wir diesen Reifen am Samstagnachmittag einsetzen", erklärte Alonso.

Force India

Sonntag: Force India erlebte mit Nico Hülkenberg und Sergio Perez ein gänzlich gegensätzliches Rennen in Monaco. Während der Mexikaner bereits nach einer halben Runde nach Kontakt mit McLarens Jenson Button in der Begrenzungsmauer landete und für die erste Safety-Car-Phase sorgte, fuhr Nico Hülkenberg ein starkes aber unauffälliges Rennen, das er letztlich als Fünfter beendete. Hülkenberg musste um seinen Platz jedoch hart kämpfen, denn nach einem frühen Boxenstopp musste er zahlreiche Runden auf den superweichen Reifen zurücklegen. "Ich bin nur noch auf Stahl gefahren", verriet er. "Ich wäre ein paar Mal fast in die Leitplanke gefahren und konnte das Auto gerade noch retten. Ich freue mich sehr über die zehn Punkte und den Sieg gegen die McLarens."

Nach seinem fünften Platz im Rennen hatte Nico Hülkenberg gut Lachen, Foto: Sutton
Nach seinem fünften Platz im Rennen hatte Nico Hülkenberg gut Lachen, Foto: Sutton

Samstag: Bittere Niederlage für Nico Hülkenberg. Wie schon am gesamten Wochenende musste sich der Emmericher auch im Monaco-Qualifying Teamkollege Sergio Perez geschlagen geben. Dabei fehlten am Ende von Q2 nicht einmal 0.2 Sekunden auf den zehntplatzierten Mexikaner, was das vorzeitige Aus Hülkenbergs bedeutete. Mit einer Q3-Bestzeit von 1:18.327 Minuten und knapp 2,4 Sekunden Rückstand auf Rosberg beendete Perez Q3 jedoch abgeschlagen als Letzter. "Ich hatte auf meiner einzigen schnellen Runde leider einen Verbremser drin, der mich viel Zeit gekostet hat. Auch die Reifen bekam ich nie auf Temperatur." Hülkenberg zeigte sich trotz der Niederlage weniger enttäuscht: "Ich habe nicht mehr erwartet und wir stehen in etwa dort, wo wir leistungsmäßig hingehören. Ich will morgen dennoch in die Punkte fahren, was von Platz elf durchaus realistisch ist."

Donnerstag: Knapp, aber doch hatte Nico Hülkenberg in beiden Trainings in Monaco das Nachsehen gegen Sergio Perez. Auf die absolute Bestzeit fehlten 1.2 Sekunden. Dass es am Nachmittag nass war, ärgerte Hülkenberg nicht allzu sehr. "Durch den Regen konnten wir am Nachmittag nicht viel fahren, aber wenigstens haben wir meiner Meinung nach den Vormittag bestmöglich genutzt."

Williams

Sonntag: Felipe Massa beendete das Rennen als Siebter, während Teamkollege Valtteri Bottas seine FW36 bereits in der 50. von 78 Runden mit einem Problem an der Power Unit abstellen musste. Nach einem guten Start beider Piloten wurden sowohl Massa als auch Bottas durch zwei Safety-Car-Phasen wild durch das Feld gewirbelt, lagen aber letztlich in aussichtsreicher Position auf Punkte. Während Bottas ausschied, profitierte Massa von einem späten Unfall zwischen Kimi Räikkönen und Kevin Magnussen und schob sich trotz bis dato unauffälliger Fahrt noch auf Rang sieben nach vorne.

Felipe Massa wurde durch das Chaos in Monaco bis auf Rang sieben nach vorne gespühlt, Foto: Sutton
Felipe Massa wurde durch das Chaos in Monaco bis auf Rang sieben nach vorne gespühlt, Foto: Sutton

Samstag: Gebrauchter Tag für Williams! Nachdem Valtteri Bottas und Felipe Massa im dritten Freien Training nicht über die Plätze 13 und 14 hinauskamen, lief es für den Brasilianer im Qualifying schlichtweg desaströs. Gegen Ende von Q1 auf Platz zehn gelegen, wurde Massa von Caterhams Marcus Ericsson abgeschossen, als er diesem für seine schnelle Runde Platz machte. "Ich hatte heute Hoffnung auf eine gute Position, da sich das Auto eigentlich gut anfühlte. Ich hätte darum gekämpft, unter die Top-10 zu kommen, was nicht einfach, aber möglich gewesen wäre. Ich bin sehr enttäuscht." Bottas übte sich unterdessen in Durchhalteparolen:"Ich bin nach wie vor optimistisch, dass ich ein paar Punkte holen kann, da sie nur ein paar Plätze entfernt sind und in Monaco alles passieren kann."

Donnerstag: Zweimal Top-10 für Bottas, zweimal außerhalb der Top-10 für Massa. Der Finne hat in Monaco im Duell mit seinem Teamkollegen deutlich Oberwasser. "Ich hatte am Vormittag ein paar Probleme mit einem Sensor der Power Unit, das hat meine Trainingszeit ein wenig eingeschränkt. Am Nachmittag hatte ich in der nassen Session auch noch Verkehr", ärgerte sich Massa.

McLaren

Sonntag: Trotz eines Zusammenpralls mit Sergio Perez in der ersten Runde blieb Jenson Button weiter im Rennen und beendete den Monaco GP von Startplatz zwölf aus letztlich als Sechster. Dabei profitierte der Ex-Weltmeister von einer guten Strategie während der Safety-Car-Phasen sowie auch späten Ausfällen der Konkurrenz. Obwohl Button am Ende noch einmal stark aufkam, gelang es ihm nicht mehr, den deutlich langsameren Hülkenberg zu überholen. Teamkollege Kevin Magnussen lag bis ins letzte Renndrittel hinein Zeitweise gar auf Rang sieben, musste sich auf abbauenden Reifen und mit einem Problem an der Power Unit jedoch mehreren Rivalen geschlagen geben. Trotz des Unfalls mit Kimi Räikkönen rettete er als Zehnter einen Punkt ins Ziel.

Nach drei punktelosen Rennen endlich wieder unter den besten Zehn: Jenson Button, Foto: Sutton
Nach drei punktelosen Rennen endlich wieder unter den besten Zehn: Jenson Button, Foto: Sutton

Samstag:Kevin Magnussen entpuppte sich an einem weiteren schwierigen Tag für McLaren als einziger Lichtblick. Als Elfter im dritten Freien Training und Achter im Qualifying schlug er den prominenten Teamkollege Jenson Button deutlich. Nach drei Rennen ohne Punkte für den Traditionsrennstall winkt somit erstmals nach langer Zeit wieder Zählbares. "Uns fehlt der Anpressdruck in den sehr schnellen Kurven, die gibt es hier aber gar nicht. In den langsameren Kurven liegt unser Auto dagegen sehr gut. In Monaco hat das Auto ein gutes Handling, obwohl ein wenig Downforce fehlt", erklärt Race-Direktor Eric Boullier den kleinen Aufschwung. Während Magnussen mit Rang acht zufrieden ist, hadert Button mit den Reifen und Verkehr auf seiner schnellen Runde. "Ich will kein Ausreden bringen, aber es war doch mehr für mich drin. Für morgen habe ich die Hoffnung auf Punkte aber keinesfalls aufgegeben."

Donnerstag: Jenson Button spielte den Marathonmann und absolvierte mit 51 Runden mehr als jeder andere Fahrer im Feld. Auf dem Zeitenmonitor fehlte aber in beiden Session weit über eine Sekunde auf die Bestzeit. Kevin Magnussen war am Vormittag etwas schneller, am Nachmittag hingegen etwas langsamer als sein Teamkollege. Am Ende des Tages beschwerten sich beide Fahrer über zu wenig Grip.

Toro Rosso

Sonntag: Bitteres Ende eines starken Wochenendes für Toro Rosso. Von den Plätzen sieben udn neun ins Rennen gegangen, mussten sowohl Jean-Eric Vergne als auch Daniil Kvyat ihre Boliden mit technischen Defekten am Auspuff abstellen. Nach 52 von 78 Runden lag Vergne als Achter gut im Rennen, bevor ihm das Defekt-Pech wiederfuhr. Teamkollege Kvyat erwischte es hingegen bereits in Runden 12.

Jean-Eric Vergne verpasste durch seinen späten Ausfall einige Punkte für sein WM-Konto, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne verpasste durch seinen späten Ausfall einige Punkte für sein WM-Konto, Foto: Sutton

Samstag:Die 'kleine Red-BUll-Schwester' Toro Rosso entpuppte sich am Samstag in Monaco als die größte Überraschung. Sowohl im dritten Freien Training als auch im Qualifying landeten Jean-Eric Vergne und Daniil Kvyat unter den ersten Zehn. Somit winken Toro Rosso im Rennen gute Punkte. Allerdings musste Kvyat bereits in Q1 einen großen Schreckmoment überstehen. Ausgangs des Tunnels verlor der junge Russe die KOntrolle über seinen STR9, drehte sich vor der Schikane von der Strecke und schlug mit der Nase in die Wand ein. Allerdings war der Schaden mit einem Wechsel der Front schnell behoben. "Das war definitiv eines der chaotischsten Qualifyings meiner Karriere", gestand Kvyat erleichtert. Teamkollege Vergne ist zwar hocherfreut über Platz sieben, hatte sich jedoch noch mehr erhofft. "Meine letzte Runde auf den weichen Reifen wurde leider von den gelben Flaggen beeinflusst."

Donnerstag: Jeweils 50 Runden konnten Jean-Eric Vergne und Daniil Kvyat absolvieren - nur Button fuhr noch mehr. Waren die Zeiten in FP1 noch mäßig, so konnte Vergne am Nachmittag mit Platz 4 glänzen, während Kvyat die 12. Zeit erzielte. "Auch wenn ich nicht denke, dass ich im Qualifying auch auf Platz 4 stehen werde, bin ich doch glücklich über das, was wir heute erreicht haben", freute sich Vergne über seine Platzierung.

Lotus

Sonntag: Während Pastor Maldonado nach einem Defekt mit der Benzinzufuhr seines E22 nicht einmal an den Start ging, sicherte sich Romain Grosjean wie auch in Spanien als Achter vier WM-Punkte. Dabei war der Franzose zunächst im Pech, als er im Startgemenge von Adrian Sutil getroffen wurde und nach einem Felgen-Defekt bereits früh die Box ansteuern musste. Begünstigt durch zwei Safety-Car-Phasen und zahlreiche Ausfälle vor ihm sah er anschließend nicht nur zum ersten Mal in seiner Karriere die Zielflagge in Monaco, sondern durfte sich über sein zweites Punkte-Finish in Folge freuen.

Romain Grosjean mogelte sich als Achter in Monaco zum zweiten Mal in Folge in die Punkte, Foto: Sutton
Romain Grosjean mogelte sich als Achter in Monaco zum zweiten Mal in Folge in die Punkte, Foto: Sutton

Samstag:Der Samstag in Monaco lief für Lotus schlicht desaströs. Hatte das Team nach den ersten Punkten der Saison in Spanien an den Aufschwung geglaubt, folgte in den Straßen der Hauptstadt des Fürstentums der Rückfall in alte Zeiten. "Wir haben einfach keinen Grip und keine Temperatur in die Reifen bekommen, wissen aber nicht genau wieso. Die Autos waren eigentlich besser als das was hier jetzt gezeigt wurde. Der Verkehr war jedenfalls nicht schuld", zeigt sich Teambesitzer Gerard Lopez ratlos und ehrlich. Bereits im dritten Freien Training landeten Romain Grosjean und Pastor Maldonado lediglich auf den Rängen 16 und 18, im Qualifying ging es mit den Plätzen 14 und 15 zuminudest leicht nach vorne. "Leider waren wir nicht schnell genug. Wir hatten gehofft, dass die wärmeren Bedingungen vielleicht ein wenig helfen würden, aber das war nicht der Fall", konstatierte Grosjean ernüchtert.

Donnerstag: Es ist zumindest alles heil geblieben bei Lotus. Pastor Maldonado und Romain Grosjean überstanden die zwei Mal eineinhalb Stunden im Leitplankenschlauch von Monte Carlo ohne Schrott zu fabrizieren. Von den Top-10 waren beide Piloten zeitmäßig allerdings weit entfernt - in beiden Sessions. "Am Vormittag mussten wir Lehrgeld bezahlen, da die Reifen sehr hart sind und es schwer ist, ausreichenden Grip zu finden", ärgerte sich Grosjean.

Sauber

Sonntag: Das Horrorwochenende für Sauber fand am Sonntag trotz zahlreicher positiver Aspekte seinen Höhepunkt. Nach einer starken Anfangsphase mit drei sehenswerten Überholmanövern schmiss Adrian Sutil seinen C33 in Runde 24 ohne Not nach einem krassen Fehler Ausgangs des Tunnels spektakulär in die Leitplanken. Esteban Gutierrez beging 18 Runden vor dem Ende auf Rang acht gelegen 'sportlichen Selbstmord', als er mit einem groben Fehler in der berüchtigten Rascasse-Kurve die möglichen ersten Punkte der Saison für sein Team leichtfertig vergab. "Es ist nicht der Wurm drin. Es ist ganz klar zu sehen, was hier passiert ist. Diese Dinge dürfen einfach nicht passieren. Ich glaube nicht, dass man das Problem beim Auto suchen kann, das war absolut in Ordnung. Solche Fehler dürfen einfach nicht passieren", polterte Teamcheffin Monisha Kaltenborn exklusiv gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Esteban Gutierrez' haarsträubender Fehler kostete Sauber wohl die ersten Punkte der Saison, Foto: Sutton
Esteban Gutierrez' haarsträubender Fehler kostete Sauber wohl die ersten Punkte der Saison, Foto: Sutton

Samstag: Sauber festigte weiter seinen Rang als drittschwächstes Team im Feld und enttäuschte sowohl im dritten Freien als auch im Qualifying maßlos. Nach den Rängen 15 und 19 für Adrian Sutil und Esteban Gutierrez in der Generalprobe sprang für die beiden Piloten letztlich Startrang 17 respektive 18 heraus. "Leider ein enttäuschendes Qualifying für mich. Durch die beiden gelben Flaggen am Ende von Q1 konnten wir nicht das zeigen, was möglich gewesen wäre. Wir müssen überall ansetzen, denn Das Auto ist einfach nicht so schnell. Es ist leider nicht so einfach, wie man es vielleicht glaubt", verrät Sutil den schwierigen Stand des Schweizer Rennstalls. sauber bleibt am Sonntag realistisch betrachtet nur noch die Hoffnung auf Regen und Chaos.

Donnerstag: Adrian Sutil knallte seinen Sauber am Vormittag in die Leitplanken. "Die Reifen waren noch nicht ganz auf Temperatur, und es war schwierig, das Auto zu kontrollieren. Dennoch war es mein Fehler", gab er zu. So konnte Sutil bis zum Ende des Tages nur 26 Runden fahren, war als 13. der Nachmittags-Session aber immerhin um sechs Zehntel schneller als Esteban Gutierrez.

Marussia

Sonntag: Das unberechenbarste Rennen der Saison in Monaco machte seinem Ruf am Sonntag alle Ehre. Erstmalig in der Geschichte des Rennstalls landete mit Jules Bianchi ein Marussia-Pilot in den Punkten. Nach einem Getriebewechsel als 21. ins Rennen gestartet, profitierte Bianchi von zwei Safety-Car-Phasen sowie insgesamt acht Ausfällen im Rennen und sicherte sich sensationell die ersten WM-Zähler seiner Karriere. Dabei überstand Bianchi eine Fünf-Sekunden-Strafe nach Zieldurchfahrt, die ihn vom achten auf den neunten Rang zurückfallen ließ. Teamkollege Max Chilton beendete auch das 25. Rennen in Serie, kam jedoch als Vierzehnter und letzter auf der Strecke ins Ziel. "Wow. Was für ein Rennen und was für ein Ergebnis für das gesamte Team", rang Bianchi nach dem Rennen sichtlich um Fassung.

Jules Bianchi schaffte es als Neunter sensationell in die Punkte, Foto: Sutton
Jules Bianchi schaffte es als Neunter sensationell in die Punkte, Foto: Sutton

Samstag: Marussia erlebte einen typischen Samstag, bei dem das Team wie zuletzt regelmäßig das Duell gegen Caterham gewann, gegen den Rest jedoch chancenlos unterlegen war. Jules Bianchi entschied mit Startplatz 19 den 'Kampf der Zwerge' für sich und geht direkt vor Teamkollege Max Chilton ins Rennen. "Der Franzose zeigte sich nach dem Qualifying gar ambitioniert. "Ich habe durch Verkehr und die Gelben Flaggen am Ende mindestens eine halbe Sekunde auf meinem letzten Run verloren. Vielleicht hätte ich so noch weiter vorbne stehen können." Max Chilton will am Sonntag nicht nur die Caterhams schlagen, sondern seine 25. Zielankunft im 25. Rennen einfahren.

Donnerstag: Max Chilton drehte seinen Marussia im 1. Training in Mirabeau, touchierte die Leitplanken und verlor damit viel Zeit. Aufgrund des Regens am Nachmittag drehte er am Donnerstag nur 20 Runden und hatte mit 1:22.6 auch die langsamste Zeit zu Buche stehen. Jules Bianchi dagegen landete in beiden Sessions in den Top-20 und absolvierte doppelt so viele Runden wie sein Teamkollege.

Caterham

Sonntag: Bittere Niederlage für Caterham. Trotz der starken Platzierungen durch Marcus Ericsson und Kamui Kobayashi als 11. respektive 13. scheint dem Team durch die beiden Marussia-Punkte der letzte Platz der Konstrukteurswertung vorerst sicher. "Ich bin überhaupt nicht glücklich mit Rang dreizehn, denn Bianchi hat mich bei seinem Überholmanöver einfach weggerammt. Ich bin mir sicher, sonst Punkte geholt zu haben", zeigt sich Kobayashi frustriert. "Mein Auto war danach beschädigt und einfach unfahrbar. Ericsson freute sich über das beste Ergebnis seiner Karriere und machte einen Sprung in der Fahrer-WM bis auf Rang 17.

Mit Platz elf stellte Rookie Marcus Ericssson das beste Caterham-Ergebnis der Geschichte ein, Foto: Sutton
Mit Platz elf stellte Rookie Marcus Ericssson das beste Caterham-Ergebnis der Geschichte ein, Foto: Sutton

Samstag:Die desaströse Saison Caterhams setzte sich auch am Samstag in Monaco nahtlos fort. Im dritten freien Training immerhin noch auf den Plätzen 20 und 22 gelegen, qualifizierten sich Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson um Qualifying nur für die letzte Startreihe. Ericsson sorgte zudem mit dem Abschuss Felipe Massas für einen der Tages-Tiefpunkte. "Es ist ganz klar meine Schuld. Massa wollte mir Platz machen, verließ die Ideallinie und hat so leicht meinen Bremspunkt verändert. Dann war es auch schon zu spät." Im Rennen kann es für Caterham nur darum gehen, einen oder mit etwas Glück beide Marussias zu schlagen.

Donnerstag:Marcus Ericsson mit 40 Runden und Kamui Kobayashi mit 38 waren im 1. Training die beiden aktivsten Piloten. Am Nachmittag drehten beide aber nur noch je sechs Runden, zudem beendete Ericsson den Tag nach einem Verbremser beinahe in der Leitplanke. Die schnellste Caterham-Zeit des Tages für Kobayashi mit 1:21.924 im 2. Training, was dreieinhalb Sekunden Rückstand und P17 in der Session bedeutete.