Felipe Massa zog nach dem Großen Preis von Spanien ein langes Gesicht. Für den Brasilianer stand nur der enttäuschende 13. Platz zu Buche - und das, obwohl er sich in allen Trainingssessions pudelwohl gefühlt hatte. "Ich war am ganzen Wochenende in den Top-5 und hatte dann plötzlich kein gutes Rennen", blickte der Williams-Pilot zurück. Weil seine Reifen im dichten Verkehr stark abbauten, schwenkte das Team auf eine Drei-Stopp-Strategie um, was den Grand Prix aber auch nicht mehr retten konnte.

Massa rieb sich in Barcelona im grauen Mittelfeld auf, Foto: Sutton
Massa rieb sich in Barcelona im grauen Mittelfeld auf, Foto: Sutton

Trotz des Rückschlags ist Massa fest davon überzeugt, dass es in Monaco deutlich besser laufen wird, zumal der FW36 bereits bei den Testfahrten in Barcelona zwei Tage nach dem Rennen wieder eine gute Figur machte. Für die Jagd durch die Häuserschluchten wartet Williams mit einigen neuen Teilen auf, die im Rahmen der Freien Trainings am Donnerstag auf Herz und Nieren geprüft werden, zudem arbeitet das Team momentan an einem neuen Heckflügel, der in einigen Wochen an den Wagen kommen soll.

Neue Technik als Fragezeichen

Massa, der im Fürstentum bereits zwei Mal auf dem Podium stand, kann sich durchaus vorstellen, dass der sechste Saisonlauf zu einem Ausscheidungsrennen wird. "Es ist ein Rennen, das nicht einfach zu beenden sein wird", betonte er. "Die Autos sind neu und haben weniger Downforce - es wird nicht einfach hier zu fahren sein, aber ich hoffe, wir sind konstant und haben ein gutes Wochenende."

Aufgrund des neuen Reglements vermutet der Brasilianer sogar, dass es eines der schwierigsten Wochenenden der Monaco-Geschichte wird. "Der Motor hat viel mehr Drehmoment, aber man hat weniger Downforce. Die Reifen sind, wie sie sind. Die Autos driften und rutschen viel mehr als im letzten Jahr und das auf einer Strecke wie dieser... das ist nicht einfach", zählte der routinierte Pilot auf. "Wir müssen alles richtig hinkriegen und brauchen ein gutes Setup, denn es wird kein einfaches Rennen."

Wie viele Autos sehen in Monaco das Ziel?, Foto: Sutton
Wie viele Autos sehen in Monaco das Ziel?, Foto: Sutton

Sorgen bereiten Massa vor allem die Ausgänge der langsamen Kurven - aufgrund des hohen Drehmoments der Turbo-Motoren erwartet er jede Menge Wheelspin. "Das Bremsen sollte nicht anders als im letzten Jahr sein", meinte er hingegen. "Viele Teams hatten zuletzt mit den Bremsen zu kämpfen, wir aber nicht."

Faktor Qualifying

Weil überholen auf dem engen Stadtkurs praktisch unmöglich ist, ist ein starkes Qualifying Pflicht, um eine gute Position im Rennen zu erreichen. "Es ist sehr schwierig, auf dieser Strecke eine perfekte Runde hinzubekommen", weiß Massa um die Tücken der 3,340 km langen Piste bescheid. "Man verliert gleich einmal zwei Zehntel in einer Kurve." Wichtig sei es daher, die richtige Balance zu finden, was aber auch nicht die leichteste Übung darstelle, denn: "Fast alles ist neu für die Autos auf dieser Strecke."