Für Adrian Sutil hat sich der Wechsel von Force India zu Sauber bislang nicht wirklich ausgezahlt. Sein ehemaliger Arbeitgeber liegt derzeit mit 57 Zählern auf Rang vier bei den Konstrukteuren, während Sauber und Sutil noch die Null stehen haben. Nur Marussia und Caterham sind schlechter, der Abstand nach vorne scheint gravierend groß. Dreimal schied Sutil bereits im ersten Qualifikationssegment aus.

Sutil selbst sieht die Probleme aber nicht ganz so gravierend. "Wie immer in der Formel 1 sind es Kleinigkeiten, die sehr große Rundenzeitunterschiede ausmachen. Es ist wie ein Puzzle, das sich zusammenfügt. Das Auto ist schwer zu fahren, damit ist der Reifenverschleiß sehr hoch." In Barcelona seien die beiden Sauber fast auf der Karkasse über die Ziellinie gefahren. "Wir brauchen meistens einen Extra-Stopp", meint Sutil.

"Es sieht im Moment nach einem großen Schritt aus, den wir machen müssen. Aber ich glaube nicht, dass er so groß ist. Wir müssen es nur zusammenbringen", relativiert Sutil den Rückstand noch einmal. Problemstellen sind für den Gräfelfinger Fahrbarkeit und Aerodynamik seines C33. Doch die zwei an den Barcelona GP anschließenden Testtage hätten wertvolle Erkenntnisse gebracht: "Der Test hat uns eher geholfen, als geschadet. Es muss besser gehen."

Updates haben nicht funktioniert

Die beiden Testtage hatte Sauber auch dringend nötig, glaubt man Sutil: "Die Updates haben in Spanien nicht wirklich funktioniert. Das einzige, was funktioniert hat, war die die Gewichtsreduktion." Sauber brachte nach Barcelona zahlreiche neue Teile, die das Gewicht näher an das Mindestgewicht von 691 Kilogramm drücken.

Der Windkanal gibt nicht immer die Wahrheit wieder, Foto: Toyota
Der Windkanal gibt nicht immer die Wahrheit wieder, Foto: Toyota

Im Gegensatz zu Aero-Updates bringt ein niedrigeres Gewicht mit Gewissheit einen Vorteil auf der Strecke, das ist einfach Physik. Bei der Aerodynamik ist das eine andere Sache, die Daten aus dem Windkanal erweisen sich im Einsatz oftmals als falsch oder zu ungenau.

Probleme in Monaco überfahren

Doch auch unabhängig vom Fahrzeug könnte es im Fürstentum besser laufen, wie auch Sutil weiß: "Man kann hier die Probleme ein bisschen kompensieren." Monaco gilt noch immer als eine der wenigen Strecken im Kalender, auf denen der Fahrer noch einen Unterschied machen kann. Speziell aerodynamische Defizite kommen außerdem nicht so schwer zu tragen. Genauso wie Sutils Problem mit dem Mindestgewicht.

Während sich die Renault-Teams über ein neues Benzin von Schmierstoffpartner Total freuen dürfen, das rund 10 PS bringt, haben die Ferrari-Teams bereits vor China eine neue Mixtur von Shell erhalten. "Bei der Leistung haben wir einen Schritt gemacht, da bin ich ganz zufrieden", meint Sutil. "Wir sind eines der schnellsten Teams auf der Geraden. Ich kann nichts Schlechtes berichten." Ob die Leistung jedoch der ganz große Vorteil im Leitplankendschungel sein wird, darf jedoch bezweifelt werden.