Monaco. Highlight. Kürzestes, anspruchsvollstes Rennen überhaupt. Dieses Jahr legt die Formel 1 sogar noch eine Schippe drauf: Zum ersten Mal fahren die Piloten mit den neuen Turbo-Autos durch die engen Gassen des Fürstentums. Drehmoment ohne Ende, dazu die Premiere der superweichen Reifen in diesem Jahr - Monaco 2014 könnte ein ganz besonderes Rennen werden. Das glaubt auch Sergio Perez, der dieses Jahr für Force India an den Start geht. "Das wird ein neues Monaco", ist der Mexikaner sogar überzeugt.

Was bedeutet das konkret? Perez klärt auf: "Das wir richtig interessant und ich bin sicher, dass wir diesmal mehr Fahrfehler sehen werden als sonst. Der Fahrer wird hier diesmal einen noch größeren Unterschied ausmachen als in den vergangenen Jahren - das kann dann so oder so gehen. Dieses Wochenende wird bestimmt spannender als in den vergangenen Jahren."

Perez' Sauber nach dem heftigen Unfall 2011, Foto: Sutton
Perez' Sauber nach dem heftigen Unfall 2011, Foto: Sutton

Fehler? Leitplanke!

Kein Geheimnis: In Monaco wird jeder Fahrfehler mit einem unangenehmen Ausflug in die Leitplanken bestraft. Viel Zeit bleibt den Fahrern nicht, sich an das Verhalten der Turbo-Boliden auf dem langsamsten Kurs im Rennkalender zu gewöhnen. "Die Herangehensweise ändert sich aber nicht", so Perez. "Das Ziel bleibt, das Auto ans Limit zu bringen. Fehler darf man auch weiterhin nicht machen, denn das wird hier richtig teuer."

Perez glaubt nicht, dass die Turbo-Autos den Piloten das Fahren im Leitplanken-Dschungel erleichtern werden - ganz im Gegenteil. Gerade wegen der arg beschnittenen Downforce im Vergleich zu den vergangenen Jahren müssen die Fahrer auf einen ganz wesentlichen Aspekt verzichten und sich darauf einstellen. "Das Abtriebs-Level, das wir hier fahren, kann man mit Monza 2013 vergleichen. Es ist sehr niedrig", sagt Perez mit Blick auf den Italien-Klassiker, bei dem quasi ohne Flügel gefahren wird. "Das wirkt sich sowohl beim Bremsen als auch beim Gas geben aus - das wird ganz schön knifflig."

Perez giong 2013 sehr motiviert zu Werke, Foto: Sutton
Perez giong 2013 sehr motiviert zu Werke, Foto: Sutton

Wie viel Risiko?

Die Frage lautet also: Wie viel Risiko geht der Fahrer ein, um im Rennen nach vorn zu kommen, ohne dabei sein Auto - und andere - zu zerstören? Perez gilt hier als Spezialist, der es in Monaco nicht selten hat krachen lassen. "Im vergangenen Jahr haben wir bei McLaren von unmöglichen Ergebnissen geträumt", blickt Perez auf sein schwieriges Jahr zurück. "Ich hatte eine frustrierende Zeit und versuchte, hier so viele Positionen wie möglich gutzumachen." Nach einem Crash mit Kimi Räikkönen drohte ihm der Finne sogar Prügel an...

Perez zu seiner neuen Situation bei Force India, wo weniger Druck auf ihm lastet: "In Monaco ist jedes Überholmanöver riskant. Es hängt einfach davon ab, wie viel ich bereit bin, am Sonntag zu riskieren. Für uns könnte es hier ein bisschen besser laufen als zuletzt in Barcelona, wo die Downforce wichtiger war als hier. Der Abtrieb ist in Monaco natürlich auch wichtig, aber der Unterschied ist nicht so groß wie in Barcelona."