Wie schlecht kann es für Pastor Maldonado eigentlich noch laufen? Der Venezolaner wechselte - auf eigenen Wunsch und für viel Geld - für die Saison zu Lotus. Wie sich schnell zeigte, war es ein Griff ins Klo. Williams belegt derzeit mit 46 Zählern Rang fünf bei den Konstrukteuren, Lotus hat hingegen nur vier Punkte auf dem Konto und belegt Rang acht. Maldonado konnte keinen Beitrag zu den vier mageren Pünktchen leisten, auf des Venezolaners Konto haben sich lediglich Strafpunkte angesammelt.

Maldonado bestach bislang mit rüpelhafter fahrweise, Foto: Sutton
Maldonado bestach bislang mit rüpelhafter fahrweise, Foto: Sutton

Jetzt droht ihm sogar das Aus in der Königsklasse. Denn der venezolanische Sportminister hat angekündigt, kein Geld mehr in die Formel 1 investieren zu wollen. "Ich weiß, dass ich mir damit eine Menge Feinde machen werde", begann Antonio Alvarez, "aber es wird kein einziger Dollar mehr in Motorsport investiert."

"Im venezolanischen Sport gibt es andere Prioritäten und es wäre unfair, staatliche Ressourcen für Sportarten aufzuwenden, die nicht mit der Entwicklung des Landes einhergehen", wird er von heimischen Medien zitiert.

Es ist kein Geheimnis, dass Maldonado seine Chance in der Formel 1 nur aufgrund seines prall gefüllten Sponsorenkoffers erhielt. Der staatliche Erdölkonzern PDVSA versorgte zunächst Williams mit Millionen, jetzt Lotus. Dabei musste PDVSA sogar eine hohe zweistellige Millionensumme nach Grove überweisen, weil Maldonado ein Jahr kürzer blieb als vorhergesehen. Williams bestand aber auf die zugesicherten Zahlungen.

Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte, Maldonado würde keine finanzielle Unterstützung mehr aus der Heimat erhalten. Hugo Chavez, Förderer Maldonados und Staatspräsident Venezuelas verstarb im März 2013.

Wie lange fließt das Geld aus Venezuela noch?, Foto: Sutton
Wie lange fließt das Geld aus Venezuela noch?, Foto: Sutton

Die Regierung Venezuelas steht seit geraumer Zeit unter Druck. Seit Beginn des Jahres wird das Land von einer Protestwelle gegen den neuen Staatspräsidenten Nicolas Maduro erschüttert. Die Bevölkerung hat unter den Folgen hoher Inflation zu leiden. Zudem sind Korruption und Kriminalität permanente Brennpunkte.

Vor einigen Wochen auf die Unruhen in seiner Heimat angesprochen, gab sich Maldonado im Hinblick auf seine Formel-1-Karriere unbesorgt. "Als Chavez gestorben ist, haben schon alle gesagt, dass ich kein Cockpit mehr erhalten würde. Und ich sitze noch immer hier", so der Lotus-Pilot.