Lewis Hamilton fährt bislang die perfekte Saison: Abgesehen von seinem unverschuldeten Ausfall beim Auftaktrennen im Albert Park, gewann der Brite jeden einzelnen Grand Prix. Nach seinem vierten Sieg in Folge führt er nun auch die Weltmeisterschaft an. Niki Lauda bezeichnete seinen Schützling anschließend als unschlagbar.

"Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der unschlagbar ist", versuchte Hamilton seine eigene Form etwas herunterzuspielen. "Aber wenn das von Niki, einem dreimaligen Weltmeister kommt, dann ist das ein tolles Kompliment."

Der Brite muss in diesem Jahr andere Fragen beantworten als in den Jahren zuvor. Die Mercedes-Dominanz ist so erdrückend, da gerät Sportliches schnell in den Hintergrund. Ob er sich da überhaupt noch motivieren kann? "Wenn ich jedes Rennen um Längen anführen würde und nicht kämpfen müsste, dann könnte ich es verstehen, nicht motiviert zu sein. Ich habe aber meinen Teamkollegen - meine Motivation bleibt hoch und ich werde alles dafür tun, um vorne zu bleiben."

Dabei wäre es dem 29-Jährigen ganz recht, wenn er nicht der Einzige bliebe, der vor Rosberg ins Ziel kommt. "Ich brauche Leute, die meinem Teamkollegen Punkte abnehmen", scherzte er gut gelaunt nach seinem Testtag in Barcelona.

Schon in Monaco wackelt der Saison-Rekord

Parallelen zu seiner Weltmeister-Saison kann Hamilton nicht erkennen. "Nein, es ist komplett anders wie 2008. Ich hatte damals ein schwieriges Jahr: Es waren andere Zeiten mit einem anderen Management. Es ist alles anders!"

Hamilton gewann seine erste Weltmeisterschaft 2008 für McLaren, Foto: Sutton
Hamilton gewann seine erste Weltmeisterschaft 2008 für McLaren, Foto: Sutton

Nicht nur Hamilton selbst ist seitdem ein andere geworden. Inzwischen fährt er nicht mehr für McLaren, sondern für Mercedes. Wenig verwunderlich fällt sein Vergleich zwischen seinem derzeitigen Arbeitsgerät und jedem aus der Meister-Saison aus: "Es ist jetzt viel besser!" 2008 holte Hamilton über die gesamte Saison fünf Siege. Diesen Wert könnte er schon beim nächsten Rennen in Monaco einstellen.

In Monaco lief es für ihn im Vorjahr nicht ganz so gut. Während Teamkollege Rosberg den Sieg bejubeln durfte, musste sich Hamilton mit Rang vier zufriedengeben. "Ich habe damals in Kurve eins sehr viel Zeit verloren, das muss ich besser machen."

In Monaco ist es einfach, das Rennen durch einen einzigen kleinen Fehler in der Mauer zu beenden. In diesem Jahr ganz besonders. "Durch das hohe Drehmoment haben wir viel Übersteuern. Da wird der Abstand zu den Mauern sehr wichtig." Trotzdem will er auch als WM-Führender nicht weniger Risiko gehen: "Nein, dafür ist es viel zu früh. Ich muss nur etwas schneller werden."