Rückkehr nach sechs Monaten Pause: Charles Pic nahm erstmals seit dem Brasilien Grand Prix 2013 wieder in einem Formel-1-Auto Platz. Bei den Testfahrten in Barcelona durfte der Franzose in den Lotus-Boliden steigen und erstmals Runden mit dem neuen Turbo-Auto drehen. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Pic belegte den zweiten Platz in der Zeitentabelle. 1:26.661 Minuten benötigte der Lotus-Ersatzfahrer für seine schnellste Runde. Wie aussagekräftig die Zeiten am Dienstag allerdings waren, bewies Max Chilton mit der absoluten Bestzeit.

Pic war vor allem froh, den Rost wieder einmal abschütteln zu können. "Das war ein guter Tag", bilanzierte der frühere Caterham-Einsatzpilot auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Ich bin seit längerer Zeit nicht mehr gefahren und es tat gut, wieder einmal ins F1-Auto zu steigen."

Charles Pic: Kurzzeitige Rückkehr im Formel-1-Boliden, Foto: Sutton
Charles Pic: Kurzzeitige Rückkehr im Formel-1-Boliden, Foto: Sutton

70 Runden im E22-Boliden standen am Ende zu Buche. Wie war es nun, erstmals mit Power Unit und Co. konfrontiert zu werden? Pic: "Um ehrlich zu sein, musste ich schon ein paar Runden zur Eingewöhnung fahren. Es gibt doch einige Unterschiede zu 2013."

Pic kennt lediglich die V8-Ära, ein Turbo-Auto mit derartiger Kraft war er zuvor noch nicht gefahren. "Die Gasannahme ist ganz anders, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen", erklärte er. "Du musst aufpassen, wenn du Gas gibst und wie die Energie geliefert wird. Das richtige Management der Power Unit ist schon knifflig." KERS kannte Pic noch aus seiner aktiven Zeit, doch mit dem neuartigen ER-System hatte er bislang noch nichts zu tun gehabt.

Keine Erfahrung - und dann auch noch knifflige Bedingungen; Pic hatte es bei seinem Comeback alles andere als einfach. Der erste von zwei Testtagen auf dem Circuit Barcelona-Catalunya war von Regen durchzogen. Die Auswirkungen bekam Pic hinter dem Lenkrad zu spüren. "Die Turbo-Motoren haben viel mehr Drehmoment als die alten Autos", so Pic. "Im Trockenen war es in Ordnung, bei nassen Bedingungen aber ziemlich kompliziert. Wegen des Regens war es heute Morgen nicht ideal, wir mussten unser Programm verkleinern. Im Laufe des Tages wurde es aber besser."

Für Pic ist der Barcelona-Ausflug damit gelaufen, am Mittwoch übernimmt Pastor Maldonado den Lotus. Pic darf sich aber schon auf ein Wiedersehen mit dem Doppelnasen-E22 freuen: Laut seinem Vertrag stehen ihm dieses Jahr einige Trainingsfreitage an den Rennwochenenden zu.