Eine Ausrichtung des Formel-1-Rennens auf der englischen Traditionsrennstrecke Silverstone steht 2014 möglicherweise auf äußert wackligen Beinen. Dies berichtet die Motorsport-Plattform pitpass.com unter Bezugname auf das Forbes Magazine. So soll der British Racing Driver's Club - seines Zeichens Besitzer des Areals und Ausrichter des Events - zwar große Flächen an Land rund um die Strecke verkauft haben, allerdings habe der Erlös lediglich dazu gedient, bereits bestehende hohe Schulden und Zinsen abzubezahlen. Die Kredite waren einst aufgenommen worden, um eine neue Boxengasse samt zugehörigem Gebäude-Komplex zu bauen - eine Maßnahme, die Silverstone im Jahre 2011 eine Vertragsverlängerung mit der Formel 1 um weitere 17 Jahre einbrachte.

Wie Usus in der Formel 1, muss die Gebühr für einen Grand Prix allerdings rund zwei bis drei Monate vor Stattfinden desselben ausgerichtet werden - was in den aktuellen Zeitraum fallen würde. Das Formel-1-Rennen rund um den alten Militärflughafen Silverstone ist in diesem Jahr auf den 6. Juli angesetzt, und kostet den BRDC laut offizieller Angaben rund 14 Millionen britische Pfund, was knapp 17 Millionen Euro entspricht. Obwohl Silverstone somit bei rund lediglich einem Drittel der Gebühren im Vergleich zu einigen der neuen Strecken im Kalender liegt, und nur einen jährlichen Zuschlag von 5% statt bisweilen 10% zu entrichten hat, bestehen Chancen, dass die geforderte Summe nicht rechtzeitig und in gewünschtem Maße bezahlt werden kann.

"Nur Gott selbst scheint zu wissen, was da mit Silverstone los ist", zeigt sich Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone besorgt. "Es ist wirklich unglaublich, dass eine Institution wie der BRDC in einem derartigen Schlamassel steckt - und ehrlich gesagt ist auch genau das das Problem. Wir sind zwar eigentlich zu einer Übereinkunft mit den Ausrichtern gekommen, allerdings kann ich nicht ausschließen, dass das Rennen nicht stattfindet. Immerhin haben wir einen Ansatz gefunden, worüber ich sehr glücklich bin."

Wie dieser Ansatz momentan aussieht, ist jedoch zumindest öffentlich nicht bekannt. Überlegungen, wonach der BRDC den Besitz in Silverstone gänzlich verkaufen wolle, seien allerdings erstmals vom Tisch. So sollen Prognosen für die kommenden Jahre eine positive Entwicklung des Gewinns rund um das Formel-1-Event suggerieren, nachdem durch die Einnahmen momentan keine Schulden mehr abgezahlt werden müssten. Sollte das Rennen in diesem Jahr jedoch stattfinden, scheint ein Kredit zur Ermöglichung der Ausrichtung jedoch fast unumgänglich, was auch das zukünftige Einnahmenmodell wieder 'zerplatzen' ließe. Wir dürfen also gespannt sein...