Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz gibt die WM nicht auf. Obwohl Mercedes in dieser Saison alle Rennen gewann und zuletzt sogar vier Doppelsiege in Folge bejubeln durfte - ein Wert, den Red Bull Racing bislang noch nie erreichte.

"Unser erstes Ziel ist es, dass wir wettbewerbsfähig werden, siegfähig. Wenn wir heuer noch wettbewerbsfähig werden, ist es noch aufzuholen", gibt sich der Österreicher gegenüber der Austria Presse Agentur kämpferisch. "Solange es mathematisch möglich ist, werden wir um die WM kämpfen, auf jeden Fall. Vieles ist aber außerhalb unseres Einflussbereiches."

"Angefangen haben wir mit zwei Sekunden Rückstand, jetzt sind wir bei einer. Es ist alles schon viel besser geworden. Wir versuchen, dass wir diese Entwicklung fortsetzen - mit allen unseren Möglichkeiten", so Mateschitz.

Hoffen auf Red Bull

Nach den desaströsen Testauftritten im Februar ist das Weltmeisterteam mittlerweile wieder klare Nummer zwei. Die Ränge drei und vier in Barcelona und Platz zwei in der Konstrukteurs-WM untermauen diesen Status. Der Rückstand auf Mercedes ist freilich gewaltig. "Ob wir eine Sekunde oder acht Zehntel hinten liegen ist auch schon wurscht", hatte Motorsportberater Helmut Marko noch am Samstag gemeint.

Zuspruch erhält Red Bull von Williams-Ingenieur Rob Smedley. "Es wäre pessimistisch zu sagen, dass dieses Jahr gelaufen ist. Der Red Bull ist im Moment das zweitschnellste Auto und ebenfalls sehr beeindruckend, wenn man sich die Onboard-Aufnahmen ansieht. Mit einigen Upgrades an der Power Unit von Renault könnte sich das Blatt schnell wenden", ist der Brite überzeugt.

Entwicklung nicht so schnell möglich

Niki Lauda hingegen glaubt, dass sich an der Hackordnung so schnell nichts ändern wird und die Silberpfeile zumindest bis in den Sommer von Sieg zu Sieg eilen werden. "Wer in Barcelona schnell ist und eine derartige Überlegenheit hat, hält das die nächsten fünf bis sechs Rennen sicher, denn man kann nicht so schnell Updates bringen."

Auch Monisha Kaltenborn glaubt, dass bald Langeweile aufkommen könnte: "Die Gefahr besteht aber natürlich wenn vorne immer zwei Piloten wegfahren und man nur schauen muss wer das Rennen gewinnt."

Mateschitz lässt sich von seinen Kampfansagen aber nicht abbringen: "Man muss sehen, wie groß der Rückstand in der WM ist, bis wir wettbewerbsfähig sind. Vielleicht kann der Grand Prix von Österreich ein Wendepunkt werden."