Nach vier Rennen muss Nico Rosberg seine WM-Führung an Teamkollege Lewis Hamilton abgeben. Der Deutsche musste sich beim Großen Preis von Spanien zum vierten Mal in Folge seinem Teamkollegen geschlagen geben und holte somit den vierten zweiten Platz. Allerdings war das Rennen deutlich enger als noch vor drei Wochen.

0,6 Sekunden fehlten Rosberg am Ende auf Hamilton. Dabei machten es die beiden Mercedes-Piloten richtig spannend, auch wenn das nicht immer so aussah. Denn unterschiedliche Strategien verlagerten das Duell auf die letzten Runden. Während Hamilton zunächst zweimal auf die Medium-Reifen und im Schlussstint auf die harten Pneus setzte, fuhr Rosberg seinen Mittelstint auf den harten Reifen.

Hamilton war wieder eine Ecke schneller, Foto: Sutton
Hamilton war wieder eine Ecke schneller, Foto: Sutton

"Das Tam hat versucht, die Strategie für mich umzudrehen. Das ist auch aufgegangen, so hatte ich die beste Chance, Lewis auf der Strecke zu überholen - aber es hat nicht gereicht", so der gestürzte WM-Leader nach dem Rennen. Nach einem starken mittleren Rennabschnitt auf den härteren Reifen hatte der Deutsche im letzten Renndrittel auf den Medium-Reifen die Chance, die teaminterne Reihenfolge umzudrehen.

Runde für Runde knabberte Rosberg am Vorsprung seines Teamkollegen. Insgesamt etwas zu langsam: "Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat. Eine Runde mehr und ich hätte es noch richtig fliegen lassen können. In der nächsten Runde hätte ich einen Angriff starten können."

"Nico war 15 Runden vor dem Schluss auf dem richtigen Weg - aber Lewis ist nicht zu biegen", so die erste Analyse von Niki Lauda. "Nico muss noch mehr kämpfen, er kam fast hin."

Dabei hatte Rosberg mit der Streckencharakteristik zu kämpfen. Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist bekannt dafür, wenig Überholmanöver zuzulassen. In den vielen schnellen und mittelschnellen Kurven ist es besonders schwer, in verwirbelter Luft sich den Vordermann zurechtzulegen. "Es ist vielleicht die schwierigste Strecke von allen, um einem Auto sehr nahe zu kommen", so Rosberg.

Auch wenn der Deutsche damit seine WM-Führung zunächst los ist, allzu negativ wollte er das Rennen nicht beurteilen. "Ein zweiter Platz ist immer noch okay und ich bin nah an der WM-Führung dran - und es gibt noch einige Rennen."