Am Samstag gab es in Spanien wenig Abwechslung zu den vorherigen Qualifyings, denn wieder einmal stand ein Mercedes-Pilot am Ende auf der Pole Position. Und wieder einmal hatte Lewis Hamilton über Nico Rosberg die Oberhand. Best of the rest war Daniel Ricciardo vor zwei mehr oder weniger überraschend starken Piloten: Valtteri Bottas und Romain Grosjean. Enttäuschend verlief das Qualifying für Sebastian Vettel, der mit einem technischen Defekt ausrollte.

Mercedes

Mercedes gab einmal mehr den Ton an., Foto: Mercedes AMG
Mercedes gab einmal mehr den Ton an., Foto: Mercedes AMG

Samstag: Zum zweiten Mal in dieser Saison gibt es eine rein silberne erste Startreihe. Lewis Hamilton sicherte sich seine vierte Pole Position in dieser Saison, Nico Rosberg hatte einmal mehr das Nachsehen. Am Samstag zeigte sich vor Q3 jedoch ein umgekehrtes Bild zum Freitag: Rosberg war mit dem W05 zufriedener als Hamilton. Bei Hamilton nahm das Team Veränderungen am Differenzial vor, um das Fahrverhalten für Q3 zu verbessern, was sich als richtiger Schritt erwies. Die Konkurrenz hängten die Silberpfeile einmal mehr deutlich ab. Daniel Ricciardo fehlten auf Rosberg fast neun Zehntel.

Qualifying-Duell: Hamilton vs. Rosberg 4:1

Freitag: Mercedes steuert in Barcelona auf den fünften Sieg im fünften Saisonrennen zu, das lässt sich bereits nach den ersten beiden Trainingssessions am Freitag sagen. In FP1 musste sich Nico Rosberg nach einem Problem an der Kühlung des Energie-Rückgewinnungs-Systems noch mit Rang fünf begnügen, am Nachmittag stieß er aber auf den zweiten Platz nach vor. An der Spitze - beide Male Lewis Hamilton. Im ersten Training distanzierte er seinen ersten Verfolger Jenson Button um mehr als acht Zehntel, in der zweiten Session brachte er 0,449 Sekunden zwischen sich und Teamkollege Rosberg. Eine Pace, die den Briten natürlich zum Topfavoriten auf die Pole Position macht, die er auch zum Ziel erklärt: "Überholen ist hier sehr schwierig, weshalb wir alles geben werden, um uns so weit vorne wie möglich zu qualifizieren."

Red Bull

Daniel Ricciardo war best of the rest., Foto: Red Bull
Daniel Ricciardo war best of the rest., Foto: Red Bull

Samstag: Freud und Leid beim Weltmeisterteam. Während sich Daniel Ricciardo auf Rang drei qualifizieren konnte, geht Sebastian Vettel nur von Rang 15 ins Rennen. Er rollte zu Beginn des dritten Qualifyingabschnitts aus. Das Team stellte ein Loch im Getriebe fest und wird es für das Rennen tauschen. Damit wird Vettel um fünf Plätze strafversetzt. Ricciardo hat sich nach seiner starken Qualifying-Fahrt zum Ziel gesetzt, seinen Platz zu halten, da die Silberpfeile trotz aller Verbesserungen zu weit weg sind.

Qualifying-Duell: Ricciardo vs. Vettel 4:1

Freitag: Ein Freitag zum Vergessen für Sebastian Vettel. Schon nach wenigen Minuten im ersten Freien Training versagte sein Wagen den Dienst, ein Kurzschluss hatte die gesamte Elektronik lahm gelegt. In weiterer Folge musste am RB10 der gesamte Kabelbaum ausgetauscht werden und der Weltmeister verpasste so auch die Nachmittagssession. Vettel blickt aber schon wieder nach vorne: "Wir brauchen keine Träne nachweinen und müssen schauen, dass wir morgen gut zurechtkommen." Besser lief es für Teamkollege Daniel Ricciardo. In beiden Sessions wurde er Dritter und konnte seinen Rückstand jeweils unter einer Sekunde halten.

Ferrari

Die Plätze sechs und sieben waren nicht nach dem Geschmack der Scuderia., Foto: Sutton
Die Plätze sechs und sieben waren nicht nach dem Geschmack der Scuderia., Foto: Sutton

Samstag: Kimi Räikkönen interessierte es nicht besonders, dass er sich zum zweiten Mal in dieser Saison vor seinem Teamkollegen qualifizierte, denn mit Position sechs war er nicht zufrieden. Er klagte über mangelnden Grip, weshalb es für ihn schwierig war, eine saubere Runde zu fahren. Pat Fry räumte ein, dass es an der Aerodynamik-Front noch an der Effizienz mangelt. Immerhin wurde jedoch bereits die Stabilität beim Bremsen und Einlenken verbessert.

Qualifying-Duell: Alonso vs. Räikkönen 3:2

Freitag: Ferrari steht am Ende von Tag eins in Barcelona ein wenig im Niemandsland. Die Verfolger, angeführt von McLaren, konnte man klar auf Distanz halten. Doch der Anspruch von Ferrari ist natürlich immer ein höherer und zwar zu siegen. Davon ist man allerdings aktuell meilenweit entfernt. Über 1,5 Sekunden trennten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen von der Spitze, auch auf Daniel Ricciardo fehlten mehr als fünf Zehntel. Lokalmatador Alonso sah einen einfachen Grund für die erneuten Probleme: "Die Umstände kommen uns nicht gerade entgegen."

McLaren

Jenson Button haderte mit der Balance des MP4-29., Foto: Sutton
Jenson Button haderte mit der Balance des MP4-29., Foto: Sutton

Samstag: Kevin Magnussen verpasste wegen eines Problems mit der Power Unit den zweiten Qualifying-Abschnitt und startet von Platz 14. Was genau am Antriebsstrang nicht funktionierte, muss das Team noch untersuchen. Jenson Button spielte noch im Qualifying an der Balance, um eine Einstellung zu finden, die funktioniert. Mit Startplatz acht war er mehr oder weniger zufrieden. Für das Rennen hat er einen Satz Optionreifen gespart.

Qualifying-Duell: Button vs. Magnussen 3:2

Freitag: Für McLaren bot der Freitag ein Wechselbad der Gefühle. Hatte Jenson Button am Vormittag mit Rang zwei noch einen bärenstarken Eindruck gemacht, rutschte er im zweiten Training auf Position sieben zurück. Kevin Magnussen konnte sich minimal von Platz sieben auf sechs verbessern. Button sah den Grund für den Performanceabfall in den hohen Temperaturen am Nachmittag. "Unter heißen Bedingungen war es um einiges härter für uns. Unser Auto scheint nur in einem geringen Temperaturfenster gut zu arbeiten. Ab 40 Grad überhitzen wir. Mercedes kommt da anscheinend erst in das Arbeitsfenster und wir sind da schon raus", analysierte der routinierteste Pilot im Feld.

Williams

Valtteri Bottas zeigt dem Großteil des Feldes am Sonntag sein Heck., Foto: Sutton
Valtteri Bottas zeigt dem Großteil des Feldes am Sonntag sein Heck., Foto: Sutton

Samstag: Zum zweiten Mal in dieser Saison startet Valtteri Bottas aus Reihe zwei. Dabei klagte der Finne zu Beginn des Wochenendes noch über mangelndes Vertrauen ins Auto. Vor dem Qualifying nahm das Team noch einige Änderungen am Setup vor, die sich laut Bottas auch im Rennen auszahlen sollen. Felipe Massa war mit seinem Qualifying alles andere als zufrieden, da er auf seiner schnellen Runde in Q3 in Kurve zehn das Heck verlor. Insgesamt herrscht bei Williams jedoch Aufbruchsstimmung, da die Updates funktionieren.

Qualifying-Duell: Massa vs. Bottas 3:2

Freitag: Im ersten Training war für Williams wieder das brasilianische Felipe-Duo Nasr und Massa am Werk. Testpilot Nasr wurde 14. während Massa Rang zehn belegte. Am Nachmittag verbesserte sich der Routinier auf den achten Platz, während Valtteri Bottas für Nasr übernahm und ebenfalls Position 14 belegte. Der Fokus der Truppe aus Grove liegt nun an der Optimierung des Setups sowie der Longrun-Pace.

Lotus

Pastor Maldonado verschaffte den Mechanikern viel Arbeit., Foto: Sutton
Pastor Maldonado verschaffte den Mechanikern viel Arbeit., Foto: Sutton

Samstag: Das Positive zuerst: Romain Grosjean startet aus der dritten Startreihe. Er ließ beide Ferrari-Piloten hinter sich. Sebastian Vettel hätte er nach eigenem Bekunden jedoch nicht geschlagen, wenn dieser keine technischen Probleme gehabt hätte. Pastor Maldonado startet vom vorletzten Rang, nachdem er auf seiner ersten fliegenden Runde in Q1 ausgangs Kurve drei das Auto verlor und in die Streckenbegrenzung einschlug. Die Gründe für das plötzliche Übersteuern, das nach Maldonados Aussage zum Unfall führte, will das Team noch untersuchen.

Qualifying-Duell: Grosjean vs. Maldonado 5:0

Freitag: Bei Lotus erkennt man erste Fortschritte am E22. Pastor Maldonado schaffte in beiden Trainings den Sprung in die Top-Ten und zeigte sich vom neuen Aerodynamik-Paket sofort beeindruckt: "Das Auto hat sich heute gut angefühlt und es scheint so, als würden wir Fortschritte machen." Romain Grosjean wurde von Bremsproblemen gestoppt, blieb aufgrund der Pace seines Teamkollegen allerdings dennoch optimistisch.

Toro Rosso

Jean-Eric Vergne muss von ganz hinten starten., Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne muss von ganz hinten starten., Foto: Sutton

Samstag: Von Red Bulls Schwesterteams gab es nach dem enttäuschenden Qualifying nur knappe Aussagen. Daniil Kvyat hofft von Platz 12 startend auf Punkte. Er kam am Samstag auf den härteren Reifen deutlich besser zurecht als auf den weicheren. Jean-Eric Vergne muss aufgrund seiner Strafe wegen des losen Rads von ganz hinten starten und beschloss aufgrund dieser Aussicht, in Q2 gar nicht erst auf die Strecke zu gehen, um seine Reifen zu schonen. Für den Sonntag hat sich der Franzose eine rasante Aufholjagd vorgenommen.

Qualifying-Duell: Vergne vs. Kvyat 3:2

Freitag: Eigentlich wäre es ein unspektakulärer und gar nicht schlechter erster Trainingstag für Toro Rosso gewesen. Daniil Kvyat belegte die Positionen elf und zehn, Jean-Eric Vergne die Ränge 13 und zwölf. Doch am Ende des zweiten Freien Trainings löste sich das rechte Hinterrad des Franzosen und rollte unkontrolliert über die Strecke. Die Stewards bestrafen solche Vorfälle seit dieser Saison besonders streng und so muss nicht nur das Team 30.000 Euro Geldstrafe bezahlen, sondern Vergne am Sonntag auch zehn Plätze weiter hinten starten.

Force India

Nico Hülkenberg verpasste den Einzug in Q3, erbte jedoch Platz zehn., Foto: Sutton
Nico Hülkenberg verpasste den Einzug in Q3, erbte jedoch Platz zehn., Foto: Sutton

Samstag: Nico Hülkenberg gab zu Protokoll, dass das Handling und das Setup vom Freien Training am Morgen zum Qualifying am Nachmittag verbessert werden konnte. Dennoch sollte es sowohl für ihn als auch Teamkollege Sergio Perez nicht zum Einzug in Q3 reichen. Die beiden Force-India-Piloten gehen von den Rängen zehn und elf ins Rennen, nachdem Vettel strafversetzt wurde. Beide glauben, dass die Strategie darüber entscheiden wird, wer in die Punkte fährt, weil in Sachen Rennpace keine großen Unterschiede zwischen den Mittelfeld-Teams erwartet werden.

Qualifying-Duell: Hülkenberg vs. Perez 4:1

Freitag: Für Nico Hülkenberg reichte es am Freitag zu Platz zwölf im ersten und elf im zweiten Freien Training, während sein Teamkollege Sergio Perez auf die Ränge neun und 16 kam. Doch die Ergebnislisten standen nicht im Fokus des Rennstalls von Vijay Mallya. "Es war insgesamt ein positiver Tag. Wir haben aus den beiden Sessions all die Informationen bekommen, die wir wollten", erklärte Hülkenberg.

Sauber

Zu Feiern gab es bei Sauber abgesehen vom Geburtstag der Teamchefin nicht viel., Foto: Sutton
Zu Feiern gab es bei Sauber abgesehen vom Geburtstag der Teamchefin nicht viel., Foto: Sutton

Samstag: Adrian Sutil schied bereits nach dem ersten Qualifying-Segment aus und startet von Platz 16. Im dritten Freien Training hatte er Probleme damit gehabt, die Reifen auf Temperatur zu bringen, im Qualifying kehrte sich dies um - die Reifen überhitzten. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, die Einstellung vollkommen rückgängig zu machen und so folgte das frühe Aus. Teamkollege Esteban Gutierrez geht von Platz 13 ins Rennen und bezeichnete die Startposition als das Maximum. Er erwartet für denn Rennsonntag, dass es bei den relativ hohen Asphalttemperaturen schwierig wird, die Reifen zu managen.

Qualifying-Duell: Gutierrez vs. Sutil 3:2

Freitag: Im ersten Freien Training zum Grand Prix von Spanien durfte erneut Giedo van der Garde den Platz von Esteban Gutierrez einnehmen. Der eigentliche Testpilot stellte den C33 auf Position 18, Gutierrez schaffte am Nachmittag den 15. Platz. Adrian Sutil war in beiden Sessions mit von der Partie und belegte die Ränge 15 und 13. Der Deutsche strotzte anschließend vor Selbstvertrauen: "Falls wir morgen alles umsetzen können, haben wir im Qualifying durchaus gute Chancen, in die Top-Ten zu fahren."

Marussia

Marussia wähnte sich in der Nähe von Q2., Foto: Sutton
Marussia wähnte sich in der Nähe von Q2., Foto: Sutton

Samstag: Die beiden Marussia-Piloten starten am Sonntag vor der Konkurrenz von Caterham. Das Team glaubte im Qualifying sogar an einen Einzug in Q2 - trotz der großen Zeitabstände. Max Chilton war mit Startplatz 17 zufrieden, während Jules Bianchi mit seiner Performance haderte. Auf seiner zweiten schnellen Runde bremste er in Kurve zehn zu spät und kam weit raus.

Qualifying-Duell: Bianchi vs. Chilton 3:2

Freitag: Die direkte Konkurrenz von Caterham konnten die Marussia-Piloten Jules Bianchi und Max Chilton am Freitag in Barcelona souverän auf Distanz halten. In FP1 ließ Bianchi sogar Romain Grosjean und Giedo van der Garde hinter sich, auch am Nachmittag fehlte nur rund eine halbe Sekunde auf Grosjean im Lotus, während Max Chilton seinen Boliden nach einem Ausrutscher im Kies parkte, jedoch einen Einschlag vermeiden konnte.

Caterham

Marcus Ericsson setzte sich erstmals im Qualifying gegen den Teamkollegen durch., Foto: Sutton
Marcus Ericsson setzte sich erstmals im Qualifying gegen den Teamkollegen durch., Foto: Sutton

Samstag: Marcus Ericsson hat sich zum ersten Mal vor seinem Teamkollegen qualifiziert. Der Rookie geht von Platz 19 ins Rennen. Allerdings hatte er wie bereits im dritten Freien Training mit wenig Grip zu kämpfen. Das Verhalten des Autos beschreibt er als unvorhersehbar. Auch Teamkollege Kamui Kobayashi beklagte, dass trotz einiger Änderungen am Fahrzeug das Paket nach wie vor nicht passt. Zudem steckte er im Qualifying im Verkehr.

Qualifying-Duell: Kobayashi vs. Ericsson 4:1

Freitag: Weiterhin wenig Licht herrscht bei Caterham. Rund sechs Sekunden verloren Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson im zweiten Freien Training auf die Spitze. Aber immerhin reichte es dabei zu den Plätzen 20 beziehungsweise 21 und man ließ sogar den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel hinter sich. Das dieser aufgrund technischer Probleme nicht fahren konnte, ist eine andere Geschichte.