Es ist dieser Tage durchaus modern, die Formel 1 mit der GP2 zu vergleichen, um aufzuzeigen, wie langsam die Königsklasse mittlerweile vermeintlich geworden ist. In dieselbe Kerbe schlug in Barcelona nun auch Sergio Perez, der für die Tatsache, dass zwischen den beiden Rennserien nur mehr wenige Zeitspäne liegen, vor allem Reifenhersteller Pirelli verantwortlich macht.

Perez war kaum schneller..., Foto: Sutton
Perez war kaum schneller..., Foto: Sutton

"Wenn man sich den Unterschied zur GP2 ansieht, ist es ein bisschen peinlich, dass diese Autos so nahe an uns dran sind, mit dem Budget, das sie haben", sagte der Mexikaner. Der Force-India-Pilot erzielte am Freitag im Training eine persönliche Bestzeit von 1:29.129, wohingegen Stephane Richelmis Bestmarke von 1:29.293 Minuten im anschließenden GP2-Qualifying nur unwesentlich langsamer war.

"Pirelli muss bei seinen Mischungen aggressiver sein, weil man am Sonntag ein langweiliges Rennen sehen wird, in dem einer dem anderen hinterherfährt", richtete Perez den Fokus auf die Pneus. "Das ist nicht gut für den Sport." Laut dem Mexikaner würden die in dieser Saison eingeführten härteren Reifen nicht mit dem geringeren Abtrieb-Niveau der Formel-1-Autos zurechtkommen.

Die Fahrer würden sich daher in den Briefings stets darüber beschweren, zu wenig Grip zu haben und über die Strecke zu rutschen. "Ich hoffe, Pirelli reagiert darauf, hört auf die Fahrer und die Fans und tut etwas für ein interessanteres Racing", so Perez abschließend. "Sonst wird es ein langweiliger Sonntag für die Fans."

...als Richelmi, Foto: GP2 Series
...als Richelmi, Foto: GP2 Series

Pirelli wehrt sich

Beim italienischen Hersteller ist man angesichts dieses Tadels fassungslos. "Wir haben nicht überreagiert, sondern mussten in diesem Jahr mit einem anderen Ansatz kommen", hielt Motorsportdirektor Paul Hembery dagegen. "Die Autos sind sehr unterschiedlich und haben viel Wheelspin. Es ist nicht so, dass wir während des Jahres alles ändern können."

Hätte Pirelli zwölf unterschiedliche Mischungen anstelle der vorhandenen vier zur Verfügung, die ein Temperaturfenster von 15 bis 50 Grad abdecken müssen, hätte man deutlich mehr Handlungsspielraum, verdeutlichte Hembery. So blieb für den Briten hinsichtlich Perez' Kritik aber nur folgende Feststellung: "Das ist ehrlich gesagt eine armselige Ausrede."