Für Williams steht in Barcelona die Arbeit an der Aerodynamik im Vordergrund. Vor allem benötigt der FW36 mehr Abtrieb, insbesondere an der Hinterachse. Denn das verbessert auch das Reifenmanagement. Je weniger die Hinterachse rutscht, umso länger halten die Pneus. Der Circuit de Barcelona Catalunya ist in dieser Hinsicht ein guter Gradmesser und wird Williams ziemlich genau aufzeigen, wie weit es in punkto Aerodynamik gekommen ist. Der Motor spielt aufgrund der relativ kurzen Geraden dagegen eine untergeordnete Rolle.

"Wir haben nichts, was das Auto komplett verändert, aber es ist wichtig, das Auto weiter zu entwickeln", meinte Felipe Massa. "Ich hoffe, dass wir einen Schritt nach vorne machen, aber die anderen Teams werden das auch tun. Deswegen ist es schwer zu sagen, wie sehr wir uns verbessern."

Teamkollege Valtteri Bottas will die Bedeutung des Europaauftakts nicht überbewerten. "Es ist ein wichtiges Wochenende, aber nicht entscheidend. Es ist eine lange Saison. Vor allem in dieser Saison mit den vielen neuen Dingen wird es die ganze Zeit über Entwicklungen geben", gab er zu bedenken. "Natürlich bekommen wir einen Eindruck, wie viel sich die Leute verbessern können. Unser Ziel ist es, bei fast jedem Rennen etwas Neues zu bringen, nicht nur bei diesem Rennen."

Wie ein Entwicklungsrennen schiefgehen kann, hat Massa im vergangenen Jahr bei Ferrari erlebt. "Letztes Jahr kann ich mich an kein Rennen erinnern, bei dem wir Teile an die Strecke gebracht haben, die funktioniert haben - und wir hatten viele neue Teile", nahm er kein Blatt vor den Mund. "Wir haben die Teile immer am Freitagabend wieder abgenommen."

Bei Williams sei das vollkommen anders. Das einzige neue Teil, das dort bislang nicht die erhoffte Wirkung zeigte, war ein größerer Heckflügel, an dem nun noch gearbeitet wird. "Aber ansonsten sind alle neuen Teile am Auto. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass die neuen Teile hier funktionieren werden, auch beim nächsten Rennen und bei den anderen sollte es auch so sein."

Kein Pechvogel

Pech sollte dem Brasilianer allerdings nicht mehr dazwischen kommen, denn sonst wird auch die beste Entwicklung keine Punkte einbringen. Bislang war Fortuna ihm nicht besonders hold. Gleich beim Australien GP wurde er ohne eigenes Dazutun aus dem Rennen genommen. Zuletzt in China klemmte es beim Boxenstopp. "Ich hoffe, dass ich kein Pech mehr habe. Ich bin kein Pechvogel, das kann ich nicht sagen", betonte er. "Mir sind im Leben viele Dinge passiert, bei denen ich sagen kann, dass ich sehr viel Glück hatte. Wir müssen einfach nur weiter pushen, damit diese Dinge nicht noch einmal passieren."