"Ich habe immer daran geglaubt, dass das Potenzial da ist, weil wir es auf dem Papier sehen konnten." Romain Grosjean ist die Zuversicht vor dem Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona regelrecht ins Gesicht geschrieben. Nach einem äußerst schwachen Saisonstart konnte Lotus vor drei Wochen in China bereits eine deutliche Leistungssteigerung erzielen, die nun in Spanien prolongiert werden soll.

Zu diesem Zwecke verbrachte der Franzose zuletzt viel Zeit im Simulator, wo er auch fündig geworden sein dürfte. "Wir haben Interessantes zum Setup herausgefunden", verriet Grosjean. "Wenn das stimmt, sollten wir auf der Strecke viel besser aussehen." Lotus habe nun eine gute Basis, auf der man aufbauen könne, was der Schlüssel sei, um der neuen Technik Herr zu werden, betonte der 28-Jährige. "Es läuft besser und besser."

"Wir haben vor China nicht den Schlüssel gefunden, um das Potenzial freizusetzen, aber das war ein erster Schritt in eine sehr gute Richtung", blickte Grosjean noch einmal auf Shanghai zurück, wo er zwar nicht das Ziel sah, aber eine durchaus vielversprechende Vorstellung bot. Vor dem China GP standen die Testfahrten in Bahrain auf dem Programm, die für Lotus hingegen keineswegs wunschgemäß verlaufen waren, da Probleme an der Tagesordnung standen. "Ich bin auch nur ein Mensch, war ein bisschen down und bin nach Hause gefahren", erzählte Grosjean. "Aber in China haben wir dann in die richtige Richtung gearbeitet."

Rundumerneuerter E22

Lotus hofft auf Hilfe von Renault, Foto: Sutton
Lotus hofft auf Hilfe von Renault, Foto: Sutton

Für den Großen Preis von Spanien bringt Lotus wie alle Teams zahlreiche Updates an die Strecke, darunter einen neuen Front- und Heckflügel sowie einen überarbeiteten Unterboden. Motorenseitig wurde von Renault vor allem an der Software gearbeitet, die nun mehr Power liefern soll. "Wir sind nicht weit [von Red Bull] weg", meinte Grosjean mit einem Blick auf die Aggregate. Dass das Weltmeisterteam von Renault bevorzugt wird, glaubt der Franzose nicht. "Natürlich sind sie Premium-Partner, aber wir bekommen alle die gleichen Teile. Manchmal funktioniert etwas an einem Auto besser als am anderen."

Was genau Lotus in Barcelona zu leisten im Stande sein wird, vermochte Grosjean trotz aller Zuversicht aber nicht zu beurteilen, ehe er nicht ein paar Runden mit dem E21 gedreht hat. "Ich hoffe, dass das der Start der Saison ist, eine komplette Veränderung", meinte er. Läuft alles nach Plan, könnten für das Team aus Enstone die heißersehnten ersten Punkte herausschauen. "Ich hoffe es", sagte der Franzose. "Das wäre schön für alle. Es ist nur eine kleine Sache, aber eine gute Belohnung für all die Dinge, die wir zuhause in der Fabrik machen."