Ob in Sachen Kostengrenze oder Reglement - oft wird im Paddock der Ruf nach der FIA laut. Deren Präsident Jean Todt betont jedoch, dass ihm die Hände gebunden sind und er sich nicht einfach über die Entscheidungsprozesse in der Formel 1 hinwegsetzen kann. Es gebe eine neue Einrichtung, die die Entscheidungen trifft, nämlich die Strategy Group. "Zusätzlich haben wir die F1 Commission und den World Council. Ich habe nicht die Macht, das Reglement zu ändern", sagte er gegenüber Autosprint.

Seine Aufgabe sei es, sicherzustellen, dass der Sport in der richtigen Weise verwaltet wird. "Dies ist eine Welt des Wettkampfs, bei der sich die, die nicht gewinnen, für gewöhnlich beschweren. Das war schon immer so", relativierte er. "Und wie so oft sind die, die sich beschweren, lauter als die, die zufrieden sind."

Todt bat die Strategy Group, die aus den Teams Ferrari, Mercedes, Red Bull, McLaren, Lotus und Williams besteht, eine Kostengrenze für 2015 voranzutreiben, da die Formel 1 seiner Ansicht nach viel zu teuer ist und etwas getan werden muss. "Aber wir als Dachverband haben so ziemlich gar keinen Einfluss auf die Kosten", gab er zu bedenken. "Ich habe nicht geglaubt, dass wir die Ausgaben mit einer Kostengrenze kontrollieren können, aber ich habe den Teams gesagt: 'Wenn ihr zeigt, dass es machbar ist, dann werde ich mit Freuden eine Grenze einführen'."

Die meisten Teams hätten zugestimmt, und er verstehe nicht, warum die sechs Mitglieder der Strategy Group dagegen stimmten. "Bin ich enttäuscht? Ja, in gewisser Weise bin ich das, denn jetzt wird es schwieriger, das Ziel, die Kosten zu senken, zu erreichen. Wir werden es mit Hilfe der technischen und sportlichen Regularien machen müssen", kündigte er an. Die FIA habe bereits ein Dossier mit Vorschlägen für Regeländerungen entworfen, mit Hilfe derer die Lücke zwischen den großen und kleinen Teams verringert werden soll, ohne die Zuschauer zu vergraulen.