Nach vier Rennen der Saison 2014 belegt Pastor Maldonado derzeit mit null Punkten und zwei Ausfällen lediglich Rang 20 in der Fahrer-WM. Frustriert nach drei weitestgehend erfolglosen Jahren bei Williams - den Barcelona-Sieg 2012 ausgenommen - erhoffte sich der Venezolaner mit seinen Staatsmillionen im Gepäck, durch den Wechsel endlich den Sprung in ein Top-Team im Grid geschafft zu haben. Ende der vergangenen Saison noch permanenter Podiumskandidat, verpasste der Rennstall aus Enstone auch aufgrund pausenloser Querelen in allen Ebenen jedoch den Sprung in die neue Turbo-Ära der Formel 1. Die Probleme von Antriebsstrang-Lieferant Renault erwiesen sich ebenfalls als wenig hilfreich.

Trotz der bislang katastrophalen Ausgangslage und nur gemächlichen Steigerungen in Sachen Performance und Zuverlässigkeit will Maldonado nichts von einem missratenen Engagement wissen. "Williams hat einfach nicht funktioniert, wie dieser Rennstall sollte und es gab keinen Grund für mich, dort länger zu bleiben. Ich hatte genug von Frust und Misserfolg und suchte nach einer neuen Hoffnung und einer neuen Motivation", nennt Maldonado die Gründe für seine Entscheidung. Dass es bei Lotus nicht läuft wie geplant, sei zwar bitter, jedoch ebenfalls noch zu früh, den Kopf in den Sand zu stecken. "Ich habe mich für den Wechsel entschieden, da Lotus die letzten beiden Jahre sein Potential klar gezeigt hat und ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir den Weg zurück zum Erfolg schaffen werden."

Lotus hat nichts verlernt - wird wiederkommen

Unkenrufen, dass das Team für den Moment den Anschluss verpasst habe und einer Dürreperiode entgegenblickt, tritt Maldonado entschieden entgegen. "Die Lotus-Mannschaft an sich hat ja nichts verlernt und hat unlängst bewiesen, zu was sie im Stande ist. Unser aktuelles Problem ist nur, dass sich die Autos komplett verändert haben und wir in dieser massiven technologischen Transformation leider ein paar Schritte zurückhängen. Ich bin jedoch absolut sicher, dass wir früher oder später wieder auf dem erwarteten Niveau ankommen werden und dann mit uns gerechnet werden kann."

Trotz des deutlichen Aufschwungs bei seinem Ex-Rennstall Williams strahlt Maldonado nach eigenen Angaben große innere Ruhe aus - und hegt keinen Groll. "Ich denke, sie wussten, dass sie dieses Jahr wieder ein besseres Auto haben würden, aber es war beim besten Willen auch nahezu unmöglich, ein noch schlechteres als im vergangenen Jahr zu bauen", tritt der Venezolaner leicht nach. Zwar konstatiert er Williams momentan deutliche Überlegenheit gegenüber seines aktuellen Arbeitgebers, bezweifelt jedoch, dass dem englischen Traditionsrennstall der ganz große Wurf gelingen wird. "Ich sehe sie dennoch keine Rennen gewinnen und auch auf dem Podium standen sie in dieser Saison ja noch nicht."