Trotz der erneuten Nullrunde in China berichtet Romain Grosjean von einem immensen Sprung nach vorne - auf dem Papier. "Vor dem Getriebeproblem waren wir das zweitbeste Renault-Team, waren schneller als McLaren und kämpften gegen Force India. Das ist positiv", sagt er und betont, dass das Team trotz des Getriebeschadens zu 90 Prozent ein positives Bild abgab.

"Es steckt immer noch sehr viel Potenzial im Auto, das wir bisher nicht zeigen konnten. Unser Ziel für Barcelona lautet daher, uns weiter zu verbessern. Wir haben jetzt eine stabile Plattform, um die noch bestehenden Probleme zu lösen", erklärt Grosjean, schränkt allerdings ein: "Was die Power Unit angeht, sind wir immer noch nicht da, wo sich Mercedes befindet und auch was die Renault-Topteams angeht."

Auch Pastor Maldonado sah in China trotz der Probleme, die ihn am Samstag daran hinderten, am Qualifying teilzunehmen, einen deutlichen Schritt nach vorne. In Spanien hofft er auf "gute Punkte". "Unser Ziel muss ein Top-10-Platz im Qualifying sein. Das Rennen wird sicherlich schwierig werden, ich erwarte zahlreiche Boxenstopps und verschiedene Strategien", sagt er. "Wenn alles gut läuft und wir ein bisschen Glück haben, dann könnte ein Top-5-Resultat drin sein."

Aus seinem Sieg in Barcelona im Jahr 2012 schöpft er nach wie vor Hoffnung. "Der Sieg gab mir nach einem schwierigen ersten Jahr Selbstvertrauen. Er zeigte, dass ich mit einem konkurrenzfähigen Auto an der Spitze mitfahren kann. Das lässt mich auch die harten Zeiten überstehen", offenbart er. "Die Tatsache, dass wir im Freien Training auf P17 lagen, beweist, dass man in der Formel 1 niemals aufgeben darf."

Lotus: Barcelona Bilanz

Lotus in Barcelona: In den vergangenen beiden Jahren lief es für Lotus in Barcelona richtig gut. 2012 erzielten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean die Plätze drei und vier, was in der Vorsaison vom zweiten Platz des Finnen noch einmal getoppt wurde. Als der Rennstall noch als Renault an den Start ging, glückte Fernando Alonso sogar ein Sieg - der Spanier verzückte 2006 die heimischen Fans. Giancarlo Fisichellas dritter Platz machte das Wochenende damals perfekt.

Romain Grosjean in Barcelona: Grosjean startete erst zweimal auf dem Circuit de Catalunya. Während er 2012 bei seinem Debüt prompt Vierter wurde, schied er in der Vorsaison wegen eines Aufhängungsschadens aus.

Pastor Maldonado in Barcelona: Am 13. Mai 2012 feierte der Venezolaner den bis dato größten Erfolg seiner Rennfahrerkarriere. Maldonado gewann in Diensten von Williams völlig überraschend den Spanien GP und bescherte dem Traditionsteam damit den ersten Triumph seit acht Jahren. Seine beiden weiteren Auftritte in Barcelona waren mit den Plätzen 14 und 15 hingegen deutlich weniger spektakulär.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Lotus kann in Barcelona in die Punkte fahren. Dafür müssen jedoch einige Faktoren zusammenkommen. Zunächst einmal sollte weder durch Abflüge noch durch technische Probleme Trainingszeit verloren gehen. Dann sollte - wie Maldonado auch sagt - im Qualifying ein Top-10-Ergebnis herausspringen, damit man sich im Rennen nicht erst durchs Mittelfeld wühlen muss. Und last but not least sollte natürlich im Rennen das Auto halten, was in dieser Saison leider nicht so leicht ist wie es klingt. (Annika Kläsener)