Was hast du aus China für dich mitnehmen können?
Pastor Maldonado: Wir hatten einen guten Start und eine gute, erste Runde. Da es uns an Top-Speed fehlte, hatten wir Probleme zu überholen und verloren wertvolle Zeit hinter weit langsameren Autos. Das hat natürlich unser Ergebnis beeinflusst. Die Pace wurde von Runde zu Runde besser, aber es reichte nicht aus, um noch mehr Gegner zu überholen. Dieses Manko müssen wir schleunigst beheben, damit wir während des Rennens mehr attackieren können. Alles in allem ist das Auto nicht schlecht, in China gelang uns ein deutlicher Fortschritt. Während der Pause hatten wir Zeit die Daten zu studieren und in Barcelona versuchen wir einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Ich hoffe, dass wir in Spanien gute Punkte holen können.

Was kannst du uns über den Circuit de Catalunya sagen?
Pastor Maldonado: In der Vergangenheit kam mir die Strecke sehr entgegen. Mein Sieg 2012 ist natürlich mein Highlight. Unser Ziel muss ein Top-10-Platz im Qualifying sein. Das Rennen wird sicherlich schwierig werden, ich erwarte zahlreiche Boxenstopps und verschiedene Strategien. Im Vorjahr haben die meisten Teams vier Mal gestoppt, Lotus musste nur drei Mal an die Box und konnte somit einen zweiten Platz holen. Der Kurs ist für Auto, Fahrer und Team eine Herausforderung, auch wenn das Layout allen bestens bekannt ist. Aber wir kämpfen hier um Tausendstel. Ich hoffe, dass ich meinen positiven Lauf auf der Strecke fortsetzen kann.

Du hast 2012 den Spanien GP gewonnen - welche Erinnerungen hast du an das Rennen?
Pastor Maldonado: Das war ein toller Tag in meiner Karriere. Ich habe Fernando Alonso vor seinen heimischen Fans besiegt. Der Sieg war mehr als verdient, wir standen die Mehrheit des Rennens unter Druck von Ferrari. Die Leute vergessen schnell, dass wir am Freitag nicht einmal in den Top-10 lagen. Danach kam aber alles perfekt zusammen. Im Qualifying fuhr ich P2 heraus und stand nach der Disqualifikation von Lewis Hamilton sogar auf Pole. Ich wusste, dass wir eine Chance hatten, das Rennen zu gewinnen. Die Tatsache, dass wir im Freien Training auf P17 lagen, beweist, dass man in der Formel 1 niemals aufgeben darf. Der Sieg gab mir nach einem schwierigen ersten Jahr Selbstvertrauen. Er zeigte, dass ich mit einem konkurrenzfähigen Auto an der Spitze mitfahren kann. Das lässt mich auch die harten Zeiten überstehen.

Welches Ergebnis ist dieses Jahr realistisch?
Pastor Maldonado: Ich hoffe konkurrenzfähiger zu sein. Es ist wichtig, dass wir endlich anfangen in die Punkte zu fahren. Wenn alles gut läuft und wir ein bisschen Glück haben, dann könnte ein Top-5-Resultat drin sein. Mercedes und Red Bull sind unglaublich stark, danach kommen mehrere Teams wie Force India. Aber wenn alles zu 100 Prozent stimmt, dann können wir gegen den Rest kämpfen und ein gutes Ergebnis erzielen.

Was erwartest du dir von den technischen Updates?
Pastor Maldonado: Natürlich hoffen wir, dass die Updates einen Fortschritt bringen. Aber es ist schwierig zu sagen wie groß dieser Fortschritt sein wird, vor allem da jedes Team Updates nach Spanien bringen wird. Wichtig ist, dass wir uns weiter verbessern. Wir wollen am Saisonende keinesfalls zurückblicken und merken, dass wir mehr hätten tun können. Jeder im Team gibt 100 Prozent, damit wir bald wieder vorne stehen. Wenn uns das gelingt, wird der Erfolg umso süßer schmecken.

Wie wichtig sind Punkte für Lotus?
Pastor Maldonado: Lebenswichtig. Das Team und die Fahrer sind gewohnt, jede Menge Punkte zu holen. Aber noch wichtiger ist, dass Punkte das Selbstvertrauen des Teams stärken würden. Nach Barcelona stehen Monaco und Montreal auf dem Plan - zwei Rennen, in denen viel Unvorhersehbares passieren kann. Wir müssen zur Stelle sein, um daraus - wenn möglich - einen Vorteil zu ziehen.